Vor knapp zwei Jahren sind wir Niederlausitzer Wandergurken diese Tour im Geopark Muskauer Faltenbogen schon einmal gelaufen, allerdings am 6. September 2009 – ein Jahr nach Eröffnung der Neißetalbrücke (5.9.2008) bei durchwachsenem Wetter und schon zum Ausklang der Heideblüte.
In diesem Jahr nun ist ja in der Natur alles etwa 14 Tage früher und so denken wir, dass wir es mit der Heideblüte besser treffen, wenn wir zu dieser Wanderung für Sonnabend, den 13.8.2011, Gäste aus Nah und Fern ganz herzlich einladen. Gewandert wird im Neißetal, über die Raden-Jerischker Endmoräne sowie auf der westlichen Neißeterrasse im Muskauer Faltenbogen. Während einer Mittagsrast im Informationszentrum des Geoparks Muskauer Faltenbogen beim Schullandheim Jerischke werden wir uns über die Genese des Muskauer Faltenbogens in der sehr anschaulichen Ausstellung informieren.
Wie haben wir uns diesen Tag vorgestellt? Nach dem Treffen im Jerischker Ortsteil Zelz an der Neiße informieren wir zuerst über die geografische Lage des Wandergebietes sowie über die wechselvolle Geschichte des kleinen Dorfes – vor 1945 beiderseits der Lausitzer Neiße. Eine Tafel im kleinen Informationszentrum mitten in Zelz erinnert daran, dass Zelz im April 1945 am Nordrand des Hauptkampfgebietes beim Übergang der Roten Armee über die Neiße lag. Die Brücke, welche bis 1945 das Bindeglied der Zelzer Ortsteile beiderseits des Flusses war, wurde bereits zuvor von einer Einheit der deutschen Wehrmacht gesprengt. Über 63 Jahre mussten vergehen, bis die politische Situation einen Wiederaufbau dieser Brücke ermöglichte. Hier werden wir einmal darüber informieren, wie viele Neißebrücken es vor 1945 eigentlich zwischen Podrosche und Guben einmal gegeben hat.
Danach laufen wir auf dem Neiße-Radweg nach Norden bis zur Brückenrampe (91,9 m ÜNN) des früheren Neißeübergangs von Bahren nach Buchholz (heute polnisch Bukowina). Wenn es der Wasserstand der Neiße gestattet, werden wir uns anfänglich vom Westufer aus das Wasserkraftwerk Siedlec, heute auf polnischer Seite, wieder einmal aus der Nähe betrachten. Es ist 1 von 6 kleinen Wasserkraftwerken, die Anfang des 20. Jahrhunderts beiderseits der Lausitzer Neiße zwischen Muskau (damals noch kein Bad) und Guben gebaut wurden. Auf einer polnischen Website kann man lesen, dass dieses Kraftwerk zwei Turbinen vom Typ Kaplan hat; der Durchmesser der beiden Laufräder beträgt je 1800 mm; installierte Leistung je 340 KW; Durchflussmenge je 11 m3/s; Fallhöhe des Wassers 3 m; Jahresdurchschnittsleistung des gesamten Kraftwerkes 2400 MWh (siehe Website http://www.zewdsa.com.pl/ew-zarki-wielkie,31,.html).
Auch der Mündung des Flüsschens Lanka, welches sein Quellgebiet westlich des Zielony Las (Grünwald – früher Sorauer Stadtwald) hat, der östlichen Endmoräne des Lausitzer Grenzwalls mit dem höchsten Berg der Niederlausitz (Rückenberg 227 m ÜNN). Drei der fünf früheren Standorte von Wassermühlen an diesem Flüsschen haben wir mit vielen Wandergästen bei unseren Streifzügen durch die polnische Niederlausitz inzwischen besucht. Auch die Rudimente der früheren Neißebrücke Bahren – Buchholz kennen wir von der polnischen Seite…
Die ausführliche Information zu dieser Wanderung lesen Sie bitte in der unten angehängten PDF als “Ganz herzliche Einladung für den 13.8.2011”.
Weitere Fotos von dem Wandergebiet finden Sie hier in der Tourengalerie unter “06.09.2009 – Unterwegs mit den Niederlausitzer Wandergurken…” u.a. sowie in der Bildergalerie unter “Spree-Neiße::Neiße-Malxetal::Jerischke”
Das nebenstehende Foto zeigt den Weg über den Lissberg von Süd nach Nord durch die Besenheide.
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
Modell der Genese des Muskauer Faltenbogens im Info-Zentrum des Geoparks Muskauer Faltenbogen beim Schullandheim Jerischke
Blick über die Neißetalbrücke in Zelz wenige Tage vor deren Einweihung und Eröffnung am 5. September 2008. Frage: Woran erkennt man, dass das Foto aus diesr Zeit ist? – Am noch fehlenden Brückenschild “Neißetalbrücke” am rechten Brückengeländer…
Brückenschild “Neißetalbrücke”. Auf der polnischen Seite der Brücke ist ein ähnliches Schild, jedoch mit polnisch-deutscher Beschriftung. Der Grenzverlauf quer über die Brücke ist in der Mitte, wenn diese auch gleichzeitig Flussmitte ist…