Es ist eine besondere Ausstellung, welche seit dem 22.November in den oberen Räumen der Sparkasse Spree-Neiße, Direktion Guben, zu sehen ist. Sigrid Noack stellt seit langer Zeit wieder in ihrer Heimat aus und das zu ihrem 70. Geburtstag.
Begrüßt wurde die kleine beschauliche Geburtstagsfeier von der Direktorin der Direktion Guben Ilona Fischer. Ralf Braun, Vorstandsmitglied der Sparkasse Spree-Neiße, hielt das Grußwort. Sigrid Noack bereist und begeistert mit ihren Werken die ganze Welt und bleibt trotzdem mit ihrer Heimat und den Menschen hier verbunden. Sie gehört zur Kunstelite Brandenburgs. Die musikalische Überraschung des Abends war das Posaunenquartett Tagesform mit zeitgenössischer Kammermusik . Gespielt wurden die Kompositionen „Episoden“ und „Im Schlosspark“ von Hans Hütten. Die Laudatio auf Sigrid Noack hielt der langjährige Freund der Künstlerin Dr. phil. Reimar Börnicke.
Magie beseelt alle Werke von Sigrid Noack in der Ausstellung. Die Magie sehr alter Orte, wie „Jerusalem“, „Fragmente in der Ewigen Stadt“ oder „Venezia“ bringt die Künstlerin mit leichten, nicht plakativen Farben zum Ausdruck. Selten erscheint etwas genau abgebildet. Eher verwischen sich die Farben und Linien zu Gebäuden, Landschaften, Formen. Als würde man versuchen in einem besonders heißen Sommer hinter dem flirren der Luft eine Stadt zu erkennen(„Fata Morgana über der lybischen Wüste“) und zieht den Betrachter immer mehr in das Bild. Das Lückenhafte reizt den Verstand und die Fantasie.
Magische Orte beherbergen meist magische Geister und Götter. Sigrid Noacks Geister der Felsen und Inseln kurios aber gleichzeitig edel. Sie zeigt sie in der Ästhetik des Archaischen. Die Geister tanzen und klettern in ihrer Umgebung, wie sie unserer Urahnen gesehen haben könnten. Und wie die alten Felsenmalereien in Australien sind die Geister von Sigrid Noack schön, elegant, in ihren Bewegungen nicht von dieser Welt aber mit dieser verbunden.
Andere Geister, wie der „Ozeanier“ sind nicht nur ausdrucksstark in der Gesamtansicht. Die Details bringen hier den Betrachter in Erstaunen. Siegrid Noack bringt edle Papiere, hier Lokta-Papier, mit gebrauchten Papieren und Naturmaterialien in Verbindung und erzeugt dadurch eine faszinierende Kombination. Das Edle braucht wenig um zur Geltung zu kommen.
Im Gegensatz zu den edlen, schönen Geistern stehen „Salamander-Der Feuergeist“ und „Zundel-Der Feuergeist“. Hier handelt es sich Elementargeister, welche nach Paracelsus Wesen ohne Seele sind. Sigrid Noack hat hier Masken gestaltet. Außen Menschenähnlich – innen hohl.
Die Ausstellung ist eine gelungene Zusammenstellung verschiedener Werke und Zeiten aus dem umfangreichen Schaffenswerk Sigrid Noacks und lädt gerade in der kalten und stressbeladen Weihnachtszeit zum Träumen an magische Orte, Geister und Götter ein. Wir haben uns bei der Austellungseröffnung mit Sigrid Noack und den ersten Besuchern unterhalten. Eindrück davon gibt es im Video:
Die Ausstellung ist bis 18. Januar 2018 in den Geschäftsräumen der Sparkasse-Neiße, Direktion Guben, Cottbuser Straße 13 und in verschiedenen Außenstellen in der Stadt Guben zu sehen.
red