Samia Chancrin mit ihrer Inszenierung der Bühnenfassung von Fatih Akins „Aus dem Nichts“ ein Meisterwerk geschaffen. Das Publikum geht tief bewegt nach Hause. Es hat neue Erkenntnisse über die Unmenschlichkeit unserer Gesellschaft und ihrer Ignoranz gegenüber den Gefahren des Rechtsextremismus Die Geschichte von Katja ist bedrückend und macht hilflos. Zwei Exlosionen zerstören das Leben der jungen Frau. Katja ist glücklich verheiratet und hat einen Sohn. Dann gibt es Bombenanschlag, Mann und Sohn sind tot. Und Katja trauert, kämpft um Aufklärung und Gerechtigkeit. Katja wird von Marianne Helene Jordan gespielt. Sie gestaltet ein herzergreifendes Porträt dieser Frau. Katja startet sinnlose Aktivitäten räumt die leere Wohnung immer wieder auf und immer wieder hört sie Stimme des toten Sohns auf dem Anrufbeantworter. Sie ist verzweifelt, kotzt, nimmt Drogen, will ihr Leben beenden. Sie leidet unter Fragen der Ermittler, die unbedingt beweisen wollen, dass ihr Mann ein Verbrecher war und die Mafia ihn ermordet hat. Aber Katja weiß, dass es Nazis waren. Keiner will ihr glauben. Nur ihre Anwältin, gespielt von der wunderbaren Catharina Struwe, steht an ihrer Seite. Schließlich kommt es doch zu einem Gerichtsverfahren. Aber Prozess ist eine Farce. Die Mörder werden freigesprochen. Katja ist verzweifelt. Sie packt eine Bombe in ihren Rucksack, fährt zum Wohnwagen der Mörder, sieht wie diese fröhlich sind und zündet die Bombe. Alle sind tot. Ich frage mich, war das gute Lösung. Oder wäre besser gewesen, wenn Katja den Mördern verziehen hätte. Jesus Christus sagt: Liebet eure Feinde.
Weitere Vorstellungstermine und Karten unter www.theater-senftenberg.de
Foto: Steffen Rasche