Das Lausitzer Seenland wächst weiter. In diesem Jahr soll der Großräschener See fertig geflutet sein, zeitgleich beginnen am Nordufer des künftigen Sedlitzer Sees die Vorbereitungen für den geplanten Gewerbepark. Wie die Stadt Senftenberg mitgeteilt hat, sollen die entsprechende Grundstücke in dem Ortsteil in den nächsten Monaten erschlossen werden. Interessenten und konkrete Planungen für Ansiedlungen gibt es bereits. Ein Projekt könnte besonders Film- und Kinofans der Region das Herz höher schlagen lassen.
Das Gewerbegebiet soll vor allem von maritimer Wirtschaft geprägt sein, da der Sedlitzer See die Funktion des Drehkreuzes im Lausitzer Seenland übernehmen wird. Von dort aus könnten Bootsbauer, Instandhaltungsbetriebe und maritime Dienstleiter am effektivsten agieren. So hofft die Stadt Senftenberg, die mit mehreren Interessenten aus diesem Bereich in Kontakt steht. Sehr konkret sind die Pläne dagegen schon für eine der größten Flächen am See.
Babelsberger Filmstudios wollen sich mit einem Außenstudio im Seenland niederlassen. Wie es aus Potsdam heißt, sind die Filmemacher schon seit mehreren Monaten auf der Suche nach einem Standort für Außendreharbeiten auf dem Wasser, ebenso für ScienceFiction Kulissen. „Beides lässt sich von diesem Standort aus hervorragend kombinieren“, so der stellv. Leiter des Studiobetriebs K.Lappe. Demnach soll ein Studiogebäude entstehen mit einer Produktionshalle von 55,84 m x 29,80 m und einer Arbeitshöhe von 12,5 m. Zudem sind Büroräume und Unterkünfte für die entsprechenden Film- und Produktionscrews geplant. Der direkte Seeanschluss soll genutzt werden, um Wasser-, Ufer- und Bootszenen zu drehen. Ebenso ist die schnelle Verbindung in den sächsischen Teil der Seenlandschaft ein Vorteil, da dort stellenweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung vorhanden ist. „Somit können wir auch schnellere bzw. actiongeladene Szenen drehen“.
Neben der Nähe zum Wasser spielt auch die zentrale Lage im südlichen Brandenburg eine entscheidende Rolle. Die Studios haben bereits Kontakt zur DEKRA aufgenommen, die in direkter Nachbarschaft am Lausitzring eine komplette Stadt als Testgelände für selbstfahrende Autos aufbauen will. Straßenzüge und moderne Prototypen könnten somit auch als Filmkulisse genutzt werden. Eine entsprechende Kooperation soll im Sommer konkret besprochen werden. „ScienceFiction wird weiterhin eine der größten Rollen spielen. Wir tun gut daran, das Potenzial dieser europaweit einzigartigen Kulisse auch für uns zu nutzen. Und wenn wir über Filme in der Zukunft und somit auch oftmals im Weltraum sprechen, schlagen wir mit der Nähe zu alten Tagebaugebieten als Landschaftskulisse für fremde Welten eine weitere Klappe, die uns einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringt. Genau deshalb bauen wir auch in Potsdam aktuell unser neues 3D-Studio, übrigens auch europaweit einzigartig. Es passt also.“ Laut Lappe soll es bereits Auftragsprojekte geben, die in den nächsten Jahren produziert werden sollen.
Zukunftsorientiert ist auch eine Film- und Medienkooperation mit der BTU-Cottbus Senftenberg entstanden. Der Lehrstuhl Medientechnik könnte von der Erfahrung großer Film- und Hollywoodproduktionen profitieren. Mehr Details zur Mitarbeiterstärke oder den Kosten des geplanten Studiobaus gibt es noch nicht. In den nächsten Monaten stehen weitere Gespräche zwischen den Studios, dem Land Brandenburg und der Stadt Senftenberg auf der Filmklappe.
Dieser Artikel war ein Aprilscherz am 01.04.2018.
red