So gejubelt, wie bei der Premiere von Michael Frayns Komödie „Der nackte Wahnsinn“ hat Publikum der neuen Bühne Senftenberg schon lang nicht mehr. Und das zu Recht. Denn Regisseurin Johanna Schall, Bühnenbildnerin Ulrike Reinhard und Kostümbildnerin Jenny Schall haben ein stimmiges Gesamtkunstwerk geschaffen.
Die Sprachlust und Spielpräzision der Schauspieler Eva Kammigan, Tom Bartels, Hanka Mark, Michael Zehentner, Marianne Helen Jordan, Mirko Warnatz, Friedrich Rößiger, Eva Geiler und Patrick Gees waren eine Attacke auf das Zwerchfell der Zuschauer. Bei der Verwechslungskomödie „Der nackte Wahnsinn“stehen das Theaterspielen und die menschlichen Beziehungen innerhalb eines Ensembles im Mittelpunkt des Geschehens. Der Zuschauer sieht satirisch überhöht, was auf der Bühne, vor der Bühne und der hinter Bühne passiert. An diesen Orten tragen die Darsteller ihre zwischenmenschlichen Probleme aus. Kulissengetuschel, Liebesverwirrungen und private Katastrophen stehen auf dem Programm. Ein Komödienchaos Die Spieler reden durcheinander, sagen die falschen Texte, verwechseln die Requisiten, trinken, treten falsch auf. Der Regisseur (Friedrich Rößiger, ganz toll) wir wahnsinnig Der Zuschauer erlebt ein unterhaltsames Durcheinander, gespickt mit Slapstick. Dass, das alles so wunderbar dargestellt wird, liegt an den genialen Spielräumen, die Ulrike Reinhard geschaffen hat. Im ersten Bild schaut man in ein ganz normales Haus mit vielen Türen, Treppen und Möbeln. Die Spieler kommen und gehen. Dann dreht sich die Bühne und man erlebt, dass alle Theatermitarbeiter hinter Bühne Schwerstarbeit leisten müssen. Das ist auch manchmal komisch. Im Schlussbild, die Bühne hat sich wieder gedreht, ist zu erleben, wie die Spieler ihr geprobtes Stück zu spielen versuchen.
Alles in allem ein genialer Theaterabend, den man gesehen haben muss.
Nächste Vorstellungen am 24.März, 31.März und 1.April
Karten unter www.theater-senftenberg.de
Foto: Steffen Rasche