Vielleicht haben noch nie so viele Mücken ein Konzert von „Slade“ gesehen. Dass sich neben den Musikfreunden aus Nah und Fern in diesem Jahr besonders viele Mücken auf der kleinen Erleninsel einfanden, nahmen die Gäste relativ gelassen hin. Ausgestattet mit Mückenspray stand am 29. Juli bei „Rock in Wotschofska“ ohnehin die Musik im Vordergrund. Schon früh am Nachmittag war Slade-Gründungsmitglied und Schlagzeuger Don Powell auf die Erleninsel gekommen, um den Sound seines Instrumentes zu testen. „Nebenbei hörte man in den Gesprächen zwischen ihm und den mitgereisten Technikern immer wieder ‚Great location‘ oder ‚It’s beautiful here‘. Das zeigt uns, dass die Rockveteranen nicht nur gute Musik machen, sondern sich auf der auch Wotschofska wohlfühlen“, sagt Daniel Schmidgunst vom Spreewald-Touristinformation Lübbenau e.V. und Organisator der Veranstaltung.
Den Anfang der langen Rocknacht machte dann „Ed Stone“– Deutschlands beste „Rolling Stones“-Coverband. Die Erleninsel war sofort erfasst vom Stones-Feeling. Mit Liedern wie „Start me up“, „Brown Sugar“, „Jumping Jack Flash“ und natürlich “Satisfaction” erlebten die Rockfans ein 90-minütiges Hitfeuerwerk. Und dann kamen sie, die erfolgreichste britische Band der Siebziger – „Slade“. Die alten Glam-Rock- und Classic-Rock-Nummern versetzten so manchen Besucher wieder in die wilden Siebziger zurück. Der große Hit „Far Far Away“ war einer der unbestrittenen Höhepunkte des Abends, die Menschen lagen sich zum Teil in den Armen und genossen ein großes Stück Musikgeschichte. Als dann schließlich mit „My Oh My“ die erste Zugabe unter dem Spreewälder Nachthimmel erklang, wünschte sich niemand weit weg, sondern war froh, diese große Rocknacht hautnah mitzuerleben.
Aber der Abend stand auch im Zeichen eines besonderen Abschieds. Denn Gisela Atte wird zum Ende des Jahres als Pächterin des Gasthauses „Wotschofska“ aufhören und wurde daher feierlich verabschiedet. „’Rock in Wotschofska’ wird es natürlich weiterhin geben. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Rocknacht. Die wird dann noch mal etwas ganz Besonderes, denn 2018 feiern wir das zehnjährige Jubiläum. Dass wir so weit gekommen sind, verdanken wir aber nicht nur einem tollen Publikum, sondern vor allem den vielen stillen Helfern im Hintergrund. Daher geht ein großer Dank an die Rettungs- und Hilfsdienste, die uns vor Ort bei diesem Event großartig unterstützen. Ohne DRK, Feuerwehr und den vielen anderen Helfern wäre eine logistisch so aufwendige Veranstaltung mitten im Spreewald gar nicht möglich – vielen Dank für die großartige Unterstützung“, sagt Daniel Schmidgunst zum Ende des Abends, als die letzten Kähne in die Dunkelheit hinein heimwärts fuhren.
Foto: Janice Mersiovsky
pm/red