Der Fahrgastverband Pro Bahn Lausitz hat im Zuge der Strukturwandeldiskussion in der Lausitz darauf hingewiesen, dass es nur zwei Projekte gibt, über die derzeit gesprochen wird. Der zweigleisige Ausbau der Verbindung Cottbus – Lübbenau und die Elektrifizierung der Strecke Cottbus – Görlitz. Der Verband weißt darauf hin, dass die Region auch an die sächsischen Großstädte Leipzig und Dresden sowie an die Bundeshauptstadt Berlin durch schnellere und mehr Verbindungen besser angebunden werden muss und hat konkrete Forderungen.
In einer Mitteilung heißt es:
“Das Thema Strukturwandel in der Energieregion Südbrandenburg-Ostsachsen ist aktuell eines der wichtigsten Themen in der Lausitz. In diesem Zusammenhang gibt es zahlreiche Vorschläge, was alles getan werden muss, um die Lausitz auch zukünftig als wettbewerbs-fähige Region aufzustellen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Entwicklung einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Dabei kann es nicht nur um die Beseitigung bereits seit Jahrzehnten bestehender Infrastrukturmängel gehen, sondern um Zukunftsinvestitionen, die noch sehr langfristig wirken müssen.
Es fällt auf, dass die Entwicklung der Schieneninfrastruktur in der Lausitz beim Thema Strukturwandel nur mit zwei Themen vorkommt, dem Wiederaufbau des zweiten Gleises zwischen Cottbus und Lübbenau und der Elektrifizierung der Strecke Cottbus – Görlitz. Bei aller Wichtigkeit der beiden Themen sind das Einzelprojekte, welche der großen Aufgabe Strukturwandel in der Lausitz nicht wirklich gerecht werden. Die Lausitz ist für Wirtschaft, Forschung und Entwicklung nur attraktiv, wenn sie schnell und leistungsfähig mit den Metropolräumen Berlin, Leipzig und Dresden verbunden ist, ebenso leistungsfähige Verbindungen nach Polen aufgebaut sind und die Binnenerschließung der Städte und Regionen in der Lausitz deutlich verbessert wird.
Völlig fehlen beim Thema Strukturwandel Maßnahmen, die das Lausitzer Oberzentrum Cottbus besser an die sächsischen Großstädte Dresden und Leipzig anbinden und von denen auch andere Regionen in der Lausitz profitieren, zum Beispiel das ehemalige Senftenberger Revier. Hier existieren heute nicht mehr zeitgemäße Lösungen für die Fahrgäste. In Leipzig werden die Fernverkehrsanschlüsse nach Süd- und Südwestdeutschland durch den Regionalexpress aus Cottbus um wenige Minuten verfehlt. Die Verbindung Cottbus – Senftenberg – Dresden krankt an einer viel zu langen Fahrzeit. Auch die Binnenerschließung der Lausitz durch den Regionalbahnverkehr ist seit den 1990er Jahren nicht mehr weiter entwickelt worden.”
Der Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. mit seiner Regionalgruppe Lausitz fordert daher die Aufnahme folgender Aufgaben in die Pläne zum Lausitzer Strukturwandel:
1. Herstellung schneller konkurrenzfähiger Regionalexpress-Verbindungen in die Bundeshauptstadt Berlin, aus Cottbus im Halbstundentakt, aus Senftenberg und Finsterwalde im 1-2 Stundentakt einschließlich dem erforderlichen Netzausbau zwischen Cottbus und Lübbenau sowie zwischen Senftenberg und Finsterwalde
2. Ausbau der Bahnstrecke Cottbus – Dresden auf 120-140 km/h zur Herstellung einer stündlichen Regionalexpressverbindung mit einer Fahrzeit von 90 Minuten
3. Ausbau der Bahnstrecke Cottbus – Leipzig auf 160 km/h zur Herstellung einer stündlichen Regionalexpressverbindung mit einer Fahrzeit von 90 Minuten und direktem Anschluss an den ICE-Fernverkehr nach Frankfurt und München
4. Verdichtung der Mitteldeutschen S-Bahn zwischen Hoyerswerda, Südbrandenburg und Leipzig auf einen durchgehenden Stundentakt
5. Entwicklung einer Lausitzer Regional-S-Bahn zur besseren Binnenerschließung und Verbindung der brandenburgischen und sächsischen Teile der Lausitz
6. Entwicklung eines Lausitz-Taktes für eine optimale Vernetzung der Regionalbahnlinien untereinander sowie mit dem straßengebundenen ÖPNV.