In der heutigen Landtagsdebatte zur Löschflugzeugstaffel haben sich alle Fraktion positiv zur Einrichtung eines Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Welzow geäußert. Anlass der Aussprache war ein Antrag der rechtspopulistischen AfD-Fraktion, der als fachlich fehlerhaft abgelehnt wurde. Im Rahmen eines EU-Programmes (RescEU) könnte am Flugplatz in Welzow ein Zentrum mit einer Löschflugzeugstaffel zum Einsatz nördlich der Alpen eingerichtet werden.
Gemeinsamer Antrag geplant
Von Seiten der Regierungskoalition von SPD, CDU und den Grünen wurde in der Debatte angekündigt, dass man an einem gemeinsamen Antrag arbeite. Auch gebe es bereits einen Austausch zwischen Innenministerium und der EU-Ebene. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen erklärte, dass man für das RescEU-Programm zur Feuerbekämpfung noch nicht im Stadium sei, in dem man sich bewerben könne.
Für die Welzower Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow) gehen die Ankündigungen in die richtige Richtung: „ Es ist gut, dass endlich Bewegung in die Sache kommt. Unsere Region steht bereit. Jetzt müssen die Hausaufgaben gemacht werden. Wir erwarten von der Landesregierung, dass nun zügig die notwendigen Fragen rund um die Ansiedlung geklärt werden“.
CDU bisher uneins
Bereits am 11. Mai 2020 besuchte der Landtagsabgeordnete Julian Brüning (CDU) mit weiteren Politikern den Flugplatz Welzow, um sich über das Projekt zu informieren.
„Der Aufbau eines europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrums ist ein wichtiger Baustein, den Strukturwandel in der Lausitz voran zu bringen. Wir werden in den kommenden Monaten die nötigen Gespräche führen, damit dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden kann“, erklärt der Drebkauer Landtagsabgeordnete, Julian Brüning.
„Der Flugplatz Welzow ist als Standort für ein europäisches Zentrum für Katastrophenschutz und für die Einrichtung einer Löschflugzeugstaffel bestens geeignet, davon bin ich überzeugt“, betont der Bundestagsabgeordnete, Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU).
„Über Parteigrenzen hinweg soll die Strukturentwicklung in der Lausitz mit dem europäischen Brand- und Katastrophenhilfezentrum neue Brandenburger Perspektiven eröffnen. Gemeinsam stehen wir für neue Impulse“, erklärt Bürgermeisterin, Birgit Zuchhold (SPD), abschließend.
Die Debatte um eine mögliche europäische Löschflugzeugstaffel und ein Katastrophenschutzzentrum in Brandenburg dauert bereits eine Weile an. Die alte Landesregierung um Dietmar Woidke lehnte das Projekt ab. Auch Brandenburgs aktueller Innenminister Michael Stübbgen (CDU) schloss eine Stationierung noch im März 2020 aus. Sein EU-Parteikollege Christian Ehlers hingegen begrüßte die Idee.