Vor 75 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Aus diesem Anlass zeigen wir diesen Monat ein ebenso symbolträchtiges wie vielschichtiges Bild, das zugleich an einen weiteren „runden“ Jahrestag erinnert: Das ehemalige Panzerdenkmal an der Amtstraße, hier vor einem Vierteljahrhundert im „Wende“-Winter 1989 mit oppositionellen Plakaten behängt. Das sowjetische Ehrenmal mit dem alten T-34, dem Standardpanzer der Roten Armee während des Krieges, war 1971 an der Amtstraße – damals „Straße der Befreiung“ – angelegt worden, als Ersatz an eine aufgelassene ältere Erinnerungsstätte am heutigen Friedrichsplatz. Das ungeliebte Denkmal, das das Gedenken an Krieg und Befreiung selbst militaristisch in Szene setzte, wurde im Herbst 1989 zu einem zentralen symbolischen Ort der örtlichen Oppositionsbewegung um den kirchennahen „Ökumenischen Friedensarbeitskreis Forst/Lausitz“. Zu den Forderungen gehörte unter anderem die Beseitigung des Panzers, wie hier bei einer der größten Demonstrationen in Forst während des politischen Umbruchs von 1989/1990: Am Sonntag, dem 10. Dezember 1989, zogen zum „Tag der Menschenrechte“ mehrere tausend Bürger am Panzer vorbei Richtung Bahnhof und über die Cottbuser Straße zurück zur Abschlusskundgebung am Friedrichsplatz. Der Hobbyfotograf Harry Heinig hat die Kundgebung in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert. Die Fotoserie, zu der auch das hier vorgestellte Bild gehört, konnte anhand der Berichterstattung in der Lausitzer Rundschau datiert werden. Den Panzer hat man genau einen Monat später, am 12. Januar 1990, abtransportiert. Das Stadtarchiv bedankt sich herzlich bei Herrn Lutz Nerlich für die Überlassung der Digitalkopien aus dem Nachlass Heinig und bei Herrn Frank Henschel für Hinweise zum Zeitgeschehen. Autor: Stadtarchiv Forst (Lausitz)/Klußmann
Bauarbeiten in Forst. Muskauer Straße ab Montag voll gesperrt
Nächsten Montag startet in Forst der zweite Bauabschnitt in der Muskauer Straße. Aufgrund dessen muss die Straße für den Verkehr...