Landrat Harald Altekrüger eröffnet die Museumsnächte des „Lausitzer Museenlandes“ 2018. Eckbert Kwast eröffnet die Sonderausstellung „Lebenswege“.
Um 19 Uhr wurden am Samstag, dem 1. September 2018, die Museumsnächte des „Lausitzer Museenlandes“ eröffnet. Die Museumsnacht findet bereits zum 14. Mal statt. Ein Novum in diesem Jahr: gleich an vier Wochenenden erhalten Besucher die einzigartige Möglichkeit, die vielfältige Museumslandschaft der Niederlausitz kennenzulernen.
Eckbert Kwast vom Niederlausitzer Heidemuseum Spremberg begrüßte zunächst den Landrat, Harald Altekrüger (CDU), die Familie Bolduan, Ronny Sommer mit seiner Frau sowie die zahlreich erschienenen Gäste. In einem lockeren Ambiente saßen die Museumsfreunde an Tischen bei einem Glas Wein beisammen.
Gleichzeitig eröffnete Eckbert Kwast die Sonderausstellung „Lebenswege“. „Es sind zwei Lebenswege dargestellt“, so Eckbert Kwast. Gezeigt werden die Werke und Lebenswege zweier Künstler: „Sigrid Bolduan, deren Lebensweg beendet ist, und Ronny Sommer, der mitten im Leben steht.“ Sigrid Bolduan hat ein umfangreiches Erbe hinterlassen. Ausgestellt werden Grafiken, Ölbilder, Hinterglasmalerei. Ronny Sommer, ein junger Künstler aus Spremberg, arbeitet mit Holz und schafft sich mit seiner künstlerischen Tätigkeit einen Ausgleich zu seiner Arbeit als Notfallsanitäter.
Landrat Altekrüger eröffnete die Museumsnächte und hob hervor, welch hohen Stellenwert die Museumsnacht und die Museumsförderung bei den Abgeordneten im Kreistag haben. Er verriet, dass er bereits in der Sorbischen Webstube in Drebkau war. Aber auch das Heimatmuseum Dissen stand auf seinem Programm: „Ich war heute schon in Dissen, in einem Museum, das heute 35 Jahre alt wird.“
Anja Schaller, eine Tochter von Sigrid Bolduan, hielt die Laudatio auf ihre Mutter. Sie erzählte vom Leben ihrer Mutter und ihrer eigenen Kindheit. Die Gäste erfuhren, dass Sigrid Bolduan (1933-2015) Katzen über alles liebte. Deshalb findet sich gerade dieses Tier auf vielen Bildern, denn Sigrid Bolduan malte nicht nur, sie beschäftigte sich auch intensiv mit der Symbolik der Tiere. „Ein Tier, das seine Unabhängigkeit behauptet – so etwas beeindruckte meine Mutter“, fasste Anja Schaller zusammen. Ungefähr fünfzig Jahre lang beschäftigte sich Sigrid Bolduan mit den sorbischen Bräuchen. In vielen ihrer Werke kommt dies zum Ausdruck.
Eckbert Kwast hielt die Laudatio auf Ronny Sommer, Jahrgang 1972, und ergründete, wann die künstlerische Arbeit begann: „Erste Anfänge reichen in das Jahr 2000 zurück. Nach einem Burn-out 2003 vertiefte er seine Tätigkeit mit dem Werkstoff Holz.“ Eine seiner ersten Skulpturen ist „Bye Bye Lübben City“. Sie ist auch in der Ausstellung zu sehen. Auch wenn Ronny Sommer seit seinen Anfängen einige Arbeiten verworfen hat oder unvollendet ließ, so resümiert Kwast: „Eines ist geblieben: die Liebe zum Holz.“ Als Autodidakt erschließt sich Ronny Sommer seine eigenen Wege. Für seine Skulpturen nutzt er verschiedene Holzarten: Obstbäume, Strandgut, selbst eine toskanische Eiche brachte er nach Spremberg. Die verschiedenen Holzarten erfordern unterschiedliche Bearbeitungstechniken. „Je komplizierter das Holz, desto besser für ihn“, zitiert Kwast den Künstler.
Nach der Laudatio konnten die Kunstwerke besichtigt werden. Auch für einen kleinen Imbiss war gesorgt. Umrahmt wurde der Abend von Charleen Bambor am Saxophon, Simone Gehlsdorf am Klavier und Mario Storzer am Keyboard. Sie kommen von der Musik- und Kunstschule Johann Theodor Römhild des Landkreise Spree-Neiße, die ebenso wie das Heidemuseum und die Bibliothek im Spremberger Schloss beheimatet ist. „In Stein gemeißelt – Museen und ihre Gebäude“ ist das diesjährige Motto der Museumsnächte.