Kinder testen sich spielerisch im Rollstuhlfahren und Braille lesen
Der Behindertenbeirat der Stadt Senftenberg nahm sich auch in diesem Jahr wieder die Zeit, Kindern im Rahmen des Agenda-Diploms neue Erfahrungen und Eindrücke zu vermitteln. 17 Mädchen und Jungen in zwei Gruppen erkundeten daher in der vergangenen Woche, vor welchen Herausforderungen Menschen mit Behinderungen mitunter stehen.
Die Mädchen und Jungen konnten in einem kleinen Parcours auf dem Marktplatz einmal selbst ausprobieren, wie schwierig es sich mit einem Rollstuhl über Kopfsteinpflaster fährt. Mitglieder des Behindertenbeirates, selbst sehbehindert, zeigten den Kindern wie blinde Menschen sich mit dem weißen Langstock orientieren. Im Selbstversuch mit Augenklappe gingen die Kinder dann die Rathausstraße entlang und konnten feststellen, wie schwer es ist, nicht vom Wege abzukommen.
Der Liebling der Ferienkinder war Blindenhund Micki. Mit ihm ging es ebenfalls auf Tour. Melanie, die Besitzerin des Hundes, erklärte den Kindern: „Streichelt oder lockt niemals einen Blindenhund, wenn er bei der Arbeit ist. Der Hund muss sich voll und ganz auf die Führung seines blinden Menschens konzentrieren.“
Im Rathaus erfuhren die Kinder wie blinde und sehbehinderte Menschen tastend lesen können. Alle Kinder konnten zudem auf einer Braille-Schreibmaschine ihren Namen schreiben.
In der Stadt Senftenberg arbeitet seit Februar 2006 der Behindertenbeirat. Er vertritt die Interessen der behinderten Bürger und hat die Aufgabe, die Rechte der Behinderten auf ein selbstbestimmtes Leben einzufordern. Ziel ist es, die politischen Meinungsbildungsprozesse in der Stadt durch Hinweise, sachkundige Anregungen und das Aufzeigen von Problemfeldern zu unterstützen.
Quelle: Stadt Senftenberg