Insgesamt zehn Tage stand das große Zelt auf dem Festplatz in Ortrand. Aufgestellt haben wir es am 7. Juli 2017 mit etwa 30 Helferinnen und Helfern. Und dann füllte sich das Zelt ab Sonntag, den 9. Juli 2017, mit Leben.
An sieben Abenden nahm Mathias Lauer von der „dzm – Die mobile Mission“ aus Siegen uns mit auf die Suche nach den Hauptsachen des Lebens. Er begann mit der „Hauptsache Hoffnung“, sprach über Wissenschaft und Glaube, über die „Hauptsache Beziehung“, über Gesundheit und die Fähigkeit, gelassen zu scheitern. Er lud durch seine mitreißenden und engagierten Vorträge an jedem Abend neu dazu ein, den Glauben auf neue Weise zu sehen und zu verstehen und dem zu folgen, der für Christinnen und Christen die Hauptsache ist, nämlich Jesus Christus. Die Abende waren gut besucht, das Zelt immer wieder mit bis zu 220 Erwachsenen gefüllt, die jeweils ab 19 Uhr das bunte musikalische Vorprogramm genossen.
Jeder Abend bot ein musikalisches Highlight. Mit ihren wunderschönen Stimmen nahmen uns die jungen Frauen der Familienband Dombrowe ein. Das Akkordeon-Orchester „Sunshine“ bot beschwingte Melodien, das Schalmeienorchester aus Tettau spielte Bekanntes und Neues und am Samstagabend rockte die Jugendband „Green Forest“ aus Grünewalde das Zelt. Schön war die Erfahrung für die Posaunenchöre und Kirchenchöre der Region. Sie haben sich für die von ihnen gestalteten Abende zusammengetan und das Zelt mit ihren Klängen und Stimmen erfüllt und die Besucherinnen und Besucher beschenkt.
Gern haben diese auch den Gesprächspartnerinnen zugehört, wie der Hebamme Beatrice Handschack aus Lauchhammer, der Ärztin Dr. Anne Röder aus Tettau und der Physiotherapeutin Britta Strauchpick aus Frauendorf. An anderen Abenden wurde herzhaft über Sketche gelacht und ein Kurzfilm angesehen. Durch das Hauptprogramm begleitete uns die Zeltband „ANSTOSS“ aus Lauchhammer, die zum Zuhören und Mitsingen einlud. Sie hatten auch ein Lied zum Thema der Zelttage geschrieben: „Voll das Leben“.
Schon an den Abenden war die Begeisterung spürbar und am Sonntag haben wir als Fazit etliche Male gehört: „Erst wollte ich nur einen Abend kommen, mal reinschauen … Und dann bin ich jeden Abend wiedergekommen. So gut war das!“
Ausklingen konnten die Abende dann im Bistro, wo es Getränke, Fischbrötchen, Wiener und Knacker und auch Käsebrötchen gab. Hier konnte man bleiben, miteinander reden, den Abend ausklingen lassen. Für seelsorgerliche Gespräche hatte sich ein Team gebildet, die auch für ein Gebet, einen Segen, für Glaubensfragen zur Verfügung standen.
Aufnahmen der Vorträge von Mathias Lauer können im Pfarramt Kroppen bestellt werden
Nachmittags hatten wir eine christliche Zirkusschule im Zelt. Bettina Braun von „kirche unterwegs“ war mit ihrem Zirkusmaterial aus der Nähe von Stuttgart gekommen und brachte die Kinder dazu, sich am Diabolo, dem Drehteller, auf dem Fakirbrett, in der Schwerterkiste, auf dem Drahtseil, dem Balancierball und mit bunten Tüchern auszuprobieren. So manches Kind entdeckte ungeahnte Fähigkeiten und hat diese bei der Abschlussveranstaltung am Freitag voller Stolz vorgeführt. Insgesamt waren an den Nachmittagen von Montag bis Freitag etwa 150 Kinder im Zelt, oft begleitet von ihren Eltern und Großeltern, die es genossen, Bettina Braun beim Singen mit den Kindern und Erzählen der biblischen Geschichten zuzuhören und mitzutun und ihren Kindern beim Ausprobieren zuzusehen und sie zu unterstützen. Durchschnittlich waren 50 Kinder und etwa 25 Eltern und Großeltern da.
„Voll das Leben“. So war auch der Familiengottesdienst am 16. Juli 2017 überschrieben. Die Kinder brachten ein kleines Anspiel aus den Kindernachmittagen mit und Mathias Lauer predigte über den reichen Mann Zachäus, der doch nur ein kleiner Mensch ist und sein Heil bei Jesus Christus findet. Beeindruckend war die musikalische Stimmgewalt der Posaunenchöre, die sich für diesen Gottesdienst wieder zusammengefunden hatten. Zum Abschluss gab es für alle Erbsensuppe aus der Gulaschkanone und dann wurde das Zelt in Rekordzeit abgebaut. Stolz haben die, die mitgemacht haben, von Fred Münker, dem Zelttechniker gehört, dass sie damit den bisher bestehenden Rekord um fast eine Stunde unterboten haben.
Die Zelttage waren ein großes Kirchenfest. Viele Menschen waren da, haben die Nachmittage für die Kinder und die Abende für die Erwachsenen genossen, sind in ihrem Glauben bestärkt worden, haben sich neu orientieren können. Wir alle haben die Gemeinschaft genossen, uns von den Vorträgen und der vielfältigen Gestaltung der Abende anregen lassen.
Möglich wurde das alles nur durch die vielen Menschen, die dieses Riesenprojekt unterstützt haben, durch ihr engagiertes Mittun, ihr Gebet, ihre Spende. Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich dafür. Schon, dass der Auf- und Abbau des Zeltes so reibungslos vonstatten ging, ist ein Wunder. So viele Menschen haben ihre Freizeit zur Verfügung gestellt! Uns hat das dankbar staunen lassen. Besonderer Dank gilt Niko Gebel und Karsten Exner von der Stadt Ortrand, die im Hintergrund manches organisiert und Steine aus dem Weg geräumt haben.
Für die Kirchengemeinden der Region aus den Pfarrsprengeln Ortrand-Großkmehlen, Ponickau-Linz und Lindenau-Kroppen war es eine bereichernde Erfahrung, wie gut wir auch über die Grenzen der Landeskirchen hinweg zusammenarbeiten können. Nur so konnten die Zelttage für alle ein so wunderbares Erlebnis werden.