Nach einem kurzen Einblick in das Trainingsprogramm der Hengstprüfungsanstalt und einem Besuch in der EU-Besamungsstation, ging es mit dem Kremser über die Allee zum Landgestüt. Dabei fiel das Internat Mühle Spiegelberg ins direkte Blickfeld des Agrarministers, das mit einer Auslastung von nur 75 Prozent nach wie vor einer stärkeren Beachtung bedarf. Die Themen Jugendförderung und der Erhalt des Schulstandtortes Neustadt (Dosse) beschäftigen die Stadt und das Gestüt gleichermaßen. „Auch wenn wir uns in diesem Jahr über vier siebte Klassen freuen, so war es doch ein harter Kampf im Bildungsministerium. Nur wenn Bildungsperspektiven und ein attraktiver Lebens- und Arbeitsstandort Hand in Hand gehen, kann man einer langfristigen Abwanderung junger Leute entgegen wirken“, erklärt Ehrlich. Dass Neustadt (Dosse) attraktiv ist, beweist die hohe Anzahl von 17 Auszubildenden, die derzeit auf dem Gestüt den Umgang mit dem Pferd erlernen. Gerade rechtzeitig im Landgestüt angekommen, gab es dann einen Auszug aus dem spannenden und teils akrobatischen Lehralltag. Beide Vertreter der Landesregierung zeigten sich bei einem Blick auf die Proben zu den im September stattfindenden Hengstparaden beeindruckt. Jeden Tag wird nun trainiert, um so waghalsige Schaunummern, wie die zuletzt in den 70er Jahren gezeigte Kaltblutpyramide, dem Publikum präsentieren zu können. Die Instandsetzung und -haltung der Gestütsgebäude darunter die Trainingsreithalle der Reit- und Fahrschule sowie infrastrukturelle Vorrausetzungen im Ort werden auch künftig Interessenschwerpunkte mit erhöhtem Förderbedarf sein. Im Rückblick auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzen fünf Jahre versprach Vogelsänger auch in Zukunft weiterhin seine schützenden Hände über das Gestüt zu halten.
Gemeinsam mit dem Amtsdirektor setzten die Gäste ihren Weg in Richtung Bahnhof Neustadt (Dosse) fort. Dabei äußerte Fuchs insbesondere seinen Wunsch nach vergrößerten Parkraummöglichkeiten sowie den Einsatz von Nachtzügen. Pendlern und Schichtarbeitern soll es ermöglicht werden, ihren Wohnsitz fern des Arbeitsstandortes zu halten und dabei nicht auf das Autofahren angewiesen zu sein. Pläne und Entwürfe für Parkplätze hinter dem Amt Neustadt (Dosse) sowie für Stellflächen unmittelbar um den Bahnhof herum bestehen bereits, jedoch kam die Kommunikation mit den Konzernbeauftragen der Deutschen Bahn bisher immer wieder ins Stocken. Auch hier versicherte Vogelsänger, sich für eine faire und schnelle Kommunikation einsetzen zu wollen: “Zunächst bin ich froh, den Status Quo halten zu können, während alle anderen Standorte rückläufige Zahlen aufweisen. Dieses Jahr konnten wir einen Fahrgastrekord mit einer Zunahme von 2-3 Prozent verbuchen. Ein Erfolg, zu dem auch Neustadt maßgeblich beigetragen hat!
Quelle: Stiftung Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt