Jungtiere leben demnächst in der Türkei
Aufgeregt flattern die Humboldt-Pinguine durcheinander. Sie spüren genau, dass etwas Neues bevorsteht. Lange haben die zehn Jungvögel im Spreewelten Bad auf diesen Moment gewartet. Neugierig recken sie ihre Schnäbel hin und her. Alle Vögel sind bei bester Gesundheit.
Die Ausfuhrgenehmigungen sind vom Veterinäramt erteilt, die Transportpapiere unterzeichnet. Nun geht es los. In den Abendstunden verlädt der Fahrer die Tierboxen in sein Fahrzeug. Sein Ziel: Tschechien. Dort sitzt das Nature Resource Network – ein Netzwerk, das sich um die Vermittlung von Tieren für Zoos, Tier- und Freizeitparks kümmert. Von dort reisen die sechs Spreewelten-Männchen und vier Weibchen demnächst an ihren neuen Heimatort nach Antalya (Türkei).
Dort entsteht derzeit ein neues Hotel mit großem Freizeitkomplex inklusive eigener Pinguin-Anlage. „Unsere zehn Schützlinge werden dort die ersten Frackträger sein und ein ganz neues Zuhause vorfinden“, verrät Laura Schäfer, Tierpflegerin in den Spreewelten. Sie und ihre Kollegin Sabine Lowka suchen stets den Kontakt zu den neuen Revieren ihrer Aufzuchten. „Wir wollen dass es ihnen so gut geht wie bisher“, bemerkt Schäfer.
Der Transporter fährt ab – plötzlich ist es stiller im Pinguin-Gehege der Spreewelten. „Ein bisschen traurig sind wir schon“, verrät Laura Schäfer den Gemütszustand von ihr und ihrer Kollegin. „Uns liegen alle Pinguine sehr am Herzen und wir haben uns an jedes Tier gewöhnt“, ergänzt sie.
Aufgrund der Platzkapazität könne man aber nicht alle Jungtiere auf der Anlage behalten. Die verbleibenden 17 Vögel sind derzeit mitten in der Balz. Ihre Bruthöhlen haben sie in den vergangenen Wochen eifrig mit Reisig ausstaffiert und mit dem einen oder anderen Steinchen dekoriert. Bald werden die ersten Eier in den Nestern erwartet. Gute 40 Tage später schlüpfen die kleinen Pinguin-Küken.
„Wir freuen uns sehr, drei Jahre in Folge insgesamt 27 Jungtiere groß gezogen zu haben“, erzählt Axel Kopsch, Prokurist der Spreewelten sichtlich stolz. „Das zeigt, dass sich die Tiere bei uns wohlfühlen“, so der Badleiter weiter. Werden es in diesem Jahr elf Jungtiere? „Das wäre natürlich super“, sind sich alle Spreeweltler einig. Aber man freue sich über jedes einzelne Küken.
Jungtiere des Spreewelten Bades aus den letzten zwei Jahren leben schon in Philadelphia (USA) und in Asien (Südkorea).
Quelle & Fotos: Spreewelten GmbH