Die Lausitz soll eine von neun „Wasserstoffregionen“ in Deutschland werden und dafür Bundesförderung bekommen. Das hat das Bundesverkehrsministerium heute mitgeteilt. Die Vorbildregionen werden durch die Fördermaßnahme „HyLand-Wasserstoffregionen in Deutschland“ unterstützt, um Wasserstoffkonzepte zu entwickeln. Dabei soll die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und die weitere Nutzung im Fokus stehen. Insgesamt hatten sich 85 Regionen als Vorbildregion beworben. In der Lausitz werden bereits erste große Wasserstoffprojekte angeschoben. So gründete sich im Juli das Cottbuser Wasserstoffnetzwerk „Durchatmen“ (zur Meldung). Im Cottbuser Stadtverkehr soll der Einsatz von Wasserstoffbussen getestet und entwickelt werden (zum Videogespräch). In Schwarze Pumpe ist zudem ein Wasserstoffspeicherkraftwerk geplant (zur Meldung).
Das Brandenburger Wirtschaftsministerium teilte dazu mit:
Die Lausitz ist vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) als eine von bundesweit neun „Wasserstoffregionen“ in Deutschland ausgewählt worden. Mit der Fördermaßnahme „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ unterstützt das BMVI die neun Regionen dabei, ein passendes Wasserstoffkonzept zu entwickeln und ein Netzwerk wichtiger Akteure zur Umsetzung aufzubauen. Die neun Regionen sollen „Vorbildregionen“ sein.
Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach bezeichnete die Auswahl der Lausitz als eine der Wasserstoff-Vorzeigeregionen als eine „gute Nachricht für Brandenburg und für die Lausitz“. Minister Steinbach weiter: „Brandenburg ist Spitze beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir können auch Vorreiterregion werden für eine Wasserstoffwirtschaft. Dass das Bundesverkehrsministerium nun die Lausitz als eine von bundesweit neun Wasserstoff-Vorbildregionen ausgewählt hat, ist aus zwei Gründen eine tolle Sache. Erstens trägt das dazu bei, ein Konzept zu erarbeiten, wie die Wasserstoffindustrie in der Region verankert werden kann. Unser Bundesland kann damit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, um die Energiewende in Deutschland entscheidend voranzubringen. Und zweitens ist das ein wichtiger Schritt zur ökologisch-wirtschaftlichen Neuaufstellung der Lausitz. Die Lausitz hat beste Voraussetzungen, eine moderne Energieregion zu sein. Die Auswahl als Wasserstoffregion gibt dieser Entwicklung einen weiteren Schub.“
Im Zentrum der Konzepte soll laut Bundesverkehrsministerium die regionale Wasserstoff-Produktion mit Strom aus erneuerbaren Energien stehen. Es gehe um die langfristige Nutzung von „grünem“ Wasserstoff in den Regionen. Minister Steinbach betonte, dass Power-to-X-Technologien, die aus erneuerbaren Energien „grünen“ Wasserstoff erzeugen, „der Schlüssel für den Erfolg der Energiewende“ sein könnten. „Denn grüner Wasserstoff ermöglicht die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie“, sagte Steinbach. Für fast alle denkbaren Nutzungen von grünem Wasserstoff seien in Brandenburg Anwendungsmöglichkeiten vorhanden.
Bereits im August hatte Brandenburg eine Bundesratsinitiative gestartet, um eine schnelle Umsetzung der europäischen Erneuerbaren-Richtlinie RED II in nationales Recht zu erreichen. Damit würden die Rahmenbedingungen für Power-to-X-Technologien verbessert. Die Brandenburger Initiative wird kommende Woche im Bundesrat behandelt.
„HyLand -Wasserstoffregionen in Deutschland“: Bundesweit hatten sich im Rahmen eines Wettbewerbs 85 Kommunen und Regionen auf die Fördermaßnahme beworben. Auswahlkriterium war die Motivation vor Ort, die Umsetzbarkeit konkreter Konzepte und die Eignung als Vorbildregion.
red/Presseinfo