Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird für Unternehmen bei der Suche von Fachkräften immer wichtiger. Das sagte Arbeitsminister Günter Baaske heute in Potsdam auf der Fachtagung der „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“. Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten dort vor allem über die Herausforderungen aber auch Chancen einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Unternehmen.
Baaske: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewinnt angesichts des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangels immer stärker an Bedeutung. Besonders Kleinstbetriebe haben Probleme bei der Fachkräftegewinnung. Sie können schon heute 35 Prozent ihrer offenen Stellen kurzfristig nicht besetzen. Die familienbewusste Gestaltung der Arbeitswelt ist ein entscheidender Standortvorteil im harten Wettbewerb um Fachkräfte. Wer sie gewinnen will, muss ihnen etwas bieten. Beschäftigte legen bei der Arbeitsplatzwahl großen Wert auf eine familienfreundliche Personalpolitik.“
Die „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ wurde 2008 als niedrigschwelliges Beratungsangebot für Arbeitgeber und Beschäftigte in Brandenburg eingerichtet. Sie berät Unternehmen und (werdende) Eltern zu den Themen Mutterschutz, Elternzeit und Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die Zahl der Beratungsgespräche steigt kontinuierlich an. Bis Juli 2014 führte die Servicestelle in diesem Jahr bereits 720 Beratungsgespräche durch. Seit 2008 waren es insgesamt über 5.800 Beratungen, ein Viertel davon entfällt auf Arbeitgeber.
Baaske: „Das Angebot der Servicestelle wird sehr stark nachgefragt. Neben werdenden Eltern erhalten vor allem kleine und mittlere Unternehmen Unterstützung zur Überbrückung der Familienphase ihrer Beschäftigten durch Beratung zur Organisation der Elternzeit, Vertretung und Rückkehr in den Beruf sowie einer familienbewussten Gestaltung der betrieblichen Personalpolitik.“
Der steigende Beratungsbedarf spiegelt sich auch in den steigenden Zugriffen auf den Internetauftritt der Servicestelle wider. In diesem Jahr sind durchschnittlich 6.600 Zugriffe pro Monat auf www.arbeitswelt-elternzeit.de zu verzeichnen. 2013 lag diese Zahl noch bei 4.800. Damit hat sich die Zugriffszahl um mehr als 37 Prozent erhöht.
Das Arbeitsministerium fördert die „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und Landesmitteln. Seit Anfang 2014 ist sie in der ZukunftsAgentur Brandenburg im Bereich „ZAB Arbeit“ angesiedelt.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie