Langsam aber sicher entwickeln sich die Gastspiele in Senftenberg für den ESV Lok Elsterwerda zu einem echten Fluch. Schon seit Jahren bekommen die Elsterstädter auf der Kegelanlage „Glück-Auf“ keinen Fuß auf die Bahnen. So auch dieses Mal. Mit 1:7 und satten 209 Kegeln Differenz demontierten die Hausherren Elsterwerdas Lok und servierten sich selber einen rundum gelungenen Start in das neue Kalenderjahr.
Die Voraussetzungen für diesen Bundesligaschlager waren nahezu perfekt. Beide Mannschaften konnten ihre besten Spieler ins Rennen schicken und der Zuschauerraum platzte aus allen Nähten. Dementsprechend lautstark wurde es auch schon mit den ersten Würfen. Senftenberg startete mit Jens Lehmann (538) und Mario Peßolat (549, 1 Mannschaftspunkt) in den Wettkampf. Elsterwerda setzte Benjamin Kube (558, 1 MP) und Frank Beier (509) dagegen. Kube machte sofort deutlich, dass er keine Geschenke zu verteilen hatte. Mit drei grandiosen Sätzen (149, 140 und 154) ließ er Lehmann keine Chance. Auf der Schlussbahn war bei ihm dann etwas die Luft raus. Für Beier war es gegen einen starken Peßolat bei 0:4 Satzpunkten ein absolut gebrauchter Tag.
Bis zu diesem Zeitpunkt verlief das Brandenburgderby ausgeglichen. Aber im zweiten Durchgang konnten sich die Gastgeber mit Sven Seiffert (547, 1 MP) und Ben Ungermann (545, 1 MP) absetzen. Der ESV mit Stefan Kläber (ab dem 61. Wurf Rüdiger Werner, 463) und Martin Exner (544) verlor beide Mannschaftszähler und büßte über 80 Kegel ein. Kläber und auch der später eingewechselte Werner standen völlig neben sich und überließen Seiffert das Feld. Parallel ging es zwischen Ungermann und Exner in den Sätzen immer wieder hin und her. Dabei bewies der 16-jährige Senftenberger größte Nervenstärke und schnappte sich mit dem allerletzten Wurf doch noch den Punkt. Gänsehautstimmung in der Halle, die in diesem Moment Kopf stand. Denn es war der frühzeitige Genickschlag für die Gäste.
Und es sollte noch schlimmer für Elsterwerda kommen. Der Tabellenvorletzte spielte sich jetzt mit Steffen Kretzschmar (595, 1 MP) und Alexander Schuppan (547, 1 MP) gegen Uwe Scheibe (547) und Robert Groschopp (490) in einen Rausch und sorgte für ausgelassene Freude und spürbare Erleichterung in den eigenen Reihen. Für Senftenberg war es der erste Sieg seit Ende Oktober letzten Jahres, der mit der herausragenden Tagesbestleistung von Kretzschmar abschließend gekrönt wurde.
Kommentare zum Spiel:
Uwe Scheibe (Elsterwerda): „Heute gibt es nichts schön zu reden. Das war eine ganz schwache Leistung von uns, die wir schnellstmöglich aus den Köpfen bekommen müssen. Nächsten Samstag steht bereits das nächste Heimspiel gegen Roßlau an, das wir unbedingt gewinnen müssen.“
Jens Lehmann (Senftenberg): „Ich bin wahnsinnig stolz. Meine Mannschaft hat heute das gezeigt, was sie kann. Wir waren dominant und sehr geschlossen. Aber wir müssen weiter Gas geben und müssen uns bewusst sein, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt noch nichts außer zwei überlebenswichtigen Punkten erreicht haben.“
Endergebnis: SV Senftenberg – ESV Lok Elsterwerda 7:1 (3321:3112)