Vor 75 Jahren endete im Mai 1945 der Zweite Weltkrieg – für Schloss Doberlug hatte dies weitreichende Folgen. Der Renaissancebau, nach dem Aussterben der Sachsen-Merseburger Herzöge im Jahr 1738 über 200 Jahre ein Verwaltungs- und Wohngebäude, wurde nun zur Kaserne. Dieser militärischen Nutzung des Doberluger Schlosses widmet sich eine Sonderausstellung des Museums Schloss Doberlug, die im März 2020 ihre Türen öffnet.
Weiter teilte der Landkreis Elbe-Elster dazu mit:
Unter dem Titel „Acht Wochen eines Jahres“ beschäftigt sie sich mit der Geschichte der Kasernierten Volkspolizei (KVP) und der Nationalen Volksarmee (NVA) im Schloss Doberlug. Dabei geht es sowohl um den militärischen Alltag im Schloss als auch um die vielfältigen Beziehungen der Armee zur Zivilbevölkerung. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den Zeitraum, den die NVA-Reservisten im Schloss verbrachten und ist einem Lehrfilm der NVA entnommen, der 1972 in Doberlug-Kirchhain gedreht wurde.
Die Ausstellungsmacher können bereits auf zahlreiche Leihgaben sowohl aus der Doberlug-Kirchhainer Bevölkerung als auch aus anderen Museen zurückgreifen. Dennoch sind einige Ausstellungskapitel noch nicht ausreichend gut mit Objekten und Schriftzeugnissen illustriert bzw. fehlt noch der unmittelbare Bezug zum Ort Doberlug-Kirchhain. Gesucht werden für den Zeitraum von 1945 bis 1989 Fotos vom Schlossareal und insbesondere vom militärischen Alltag sowie Ausbildungsmaterial wie Bücher, Dienstvorschriften und Lehrtafeln. Von Interesse sind zudem persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke wie Briefe, Einberufungsbefehle oder Bilder. Außerdem werden Militärspielzeug, Militärliteratur sowie Kinder- und Jugendliteratur mit Bezug zur KVP oder NVA gesucht. Nicht zuletzt: Für die Rekonstruktion einer Soldatenstube sucht das Museum originale NVA-Betten. Mögliche Leihgeber sollten beachten, dass das Museum die Objekte vorzugsweise leihen und nicht ankaufen möchte. Die Leihgeber werden natürlich namentlich erwähnt, können auf Wunsch aber auch anonym bleiben. Sie können sich von Dienstag bis Sonntag an das Museum Schloss Doberlug, Tel. 035322 6888 520 oder ständig an [email protected] wenden.
Red./Presseinfo
Foto: Kasernentor vor Schloss Doberlug | © N. Metelka