Am Ende freuten sich die Gäste aus Berlin. Die U23 von Hertha BSC II hatte beim FC Energie Cottbus zweimal vorn gelegen und nahm am Ende einen Punkt mit. Pronichev und Zografakis konnten zwar jeweils ausgleichen, aber zum Siegtreffer reichte es trotz vieler hochkarätiger Chancen und eines bestens aufgelegten Marcel Lotka im Herhator nicht. Für die Hertha erzielten Abu-Alfa und Winkler die zwischenzeitlichen Führungen in der ersten und zweiten Hälfte, die Cottbus jeweils kurz darauf beantwortete.
Umstellungen nötig
Nach den Auswärtssiegen bei Lok Leipzig und Jena sowie dem überzeugenden 8:0 im Landespokal gegen Fortuna Babelsberg wollte Energie Cottbus auch gegen die Zweitvertretung von Hertha BSC die drei Punkte behalten, musste jedoch krankheitsbedingt auf mehrere Stammspieler verzichten. Erlbeck, Stahl, Brinkmann und Eisenhuth waren erkrankt, die beiden letzteren standen dennoch in der Startelf, Erlbeck saß zumindest auf der Bank. Malcolm Badu musste sogar ins Krankenhaus, über seinen Status war nicht viel bekannt. So ging es mit Brinkmann im Tor und Janik Mäder, der gegen Babelsberg vier Tore erzielte, in der Startelf ins Spiel.
Energie baute von Anfang an eine Dominanz auf, Engelhardt hatte bereits in der vierten Minute die erste gute Gelegenheit. Mit ihrer ersten Aktion in der 21. Minute, die über drei Stationen spitz in die Offensive gespielt wurde, kamen die Berliner zum überraschenden Torerfolg. Winkler konnte sich gegen Hildebrandt durchsetzen, zielte aufs kurze Eck und traf zum 0:1. Davon unbeeindruckt machte Cottbus einfach weiter und Pronichev versenkte nur sechs Minuten später nach Zografakis Flanke den Ball im Tor. Bis zur Pause blieb es Einbahnstraßenfußball, Lotka im Berliner Tor verhinderte immer wieder die Cottbuser Führung.
Cottbus-Cheftrainer Pele Wollitz sah wenig Grund zum wechseln, Ante Covic auf der Gegenseite brachte Michelbrink für Dirkner. Die Hertha kam besser aus den Startlöchern und konnte sich ein wenig vom Cottbuser Druck befreien. Nach 53 Minuten bediente der eingewechselte Michelbrink Abu-Alfa, der drei Spieler auf sich zog aber nicht angegriffen wurde sondern mit einem Schuss zum 1:2 abschließen konnte. Abermals war Energie davon nicht erstarrt, nun brauchten sie nur drei Minuten um erneut auszugleichen. Dieses Mal bediente Pronichev Zografakis, indem sein Kopfball zuerst am Pfosten und dann beim einschussbereiten 11er landete. Erneut begann danach ein Cottbuser Sturmlauf auf Lotkas Tor, der alle Gelegenheiten zunichte machte und so das 2:2 für sein Team sicherte.
Der FCE war mit dem Punkt sichtlich nicht zufrieden, Einstellung und Willen stimmten aber am 18. Spieltag, lediglich das Torverhältnis nicht. Am Mittwoch kommt es zur Nachholpartie bei Lichtenberg 47, einem Tabellennachbarn der Hertha. Das Spiel findet im Berliner Poststadion statt und wird 19 Uhr angepfiffen. (Livestream ab 18:55 Uhr ->Link ).
Stimmen zum Spiel
Maximilian Pronichev:
Erik Engelhardt:
Nikos Zografakis:
Ante Covic: „Wir sind glücklich, hier einen Punkt mitgenommen zu haben, Energie war stark und hatte viele Möglichkeiten. Eine Fehlerkette des Gegners ermöglichte uns das Führungstor. Kurze Zeit später haben wir das 1:1 kassiert, Pronichev macht das überragend. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und sind gut rausgekommen sowie das 2:1 erzielt. Den Ausgleich haben wir zu schnell kassiert und Cottbus hatte dann viele Möglichkeiten hier den Sieg zu holen.“
Claus-Dieter Wollitz: „Ich bin enttäuscht und traurig. Ich muss der Mannschaft aber für die Art ein Kompliment machen. Die Woche war noch schwieriger als die vergangenen. Der Oktober hat viel Substanz gekostet und nun noch die grippalen Infekte. Eisenhuth hat gestern das erste Mal wieder trainiert. Badu liegt im Krankenhaus, Erlbeck und Brinkmann haben gestern auch erst wieder trainiert. Wir sind dennoch gut ins Spiel gekommen und haben trotzdem das 0:1 kassiert aber mit dem 1:1 gut zurückgekommen. Danach hatten wir in einer Szene glaube ich vier hundertprozentige. Das 1:2 haben wir in der Kompaktheit nicht gut verteidigt und haben wieder schnell geantwortet. Danach gabs fast ein Scheibenschießen, aber wir konnten kaum wechseln und somit nur bedingt zulegen. Wir haben uns einfach nicht belohnt. Die Laufintensität, die Körpersprache und das ganze Spiel war sehr intensiv, da kann ich meiner Mannschaft nichts absprechen, das hat alles gepasst. Wir konnten teilweise aber nur mit acht oder neun Spielern trainieren, da stimmt die Organisation dann auch mal nicht, das passiert.“