Am Samstag, 23. März 2019, 19.30 Uhr, hat im Staatstheater Cottbus die Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt Premiere. Regie führt der aus Cottbus stammende Ronny Jakubaschk, der damit zum ersten Mal im Großen Haus inszeniert.
Autor Friedrich Dürrenmatt wurde nach der Uraufführung seines Stücks „Der Besuch der alten Dame“ im Jahre 1956 schlagartig weltberühmt. Seine Geschichte über die Korrumpierbarkeit der Gesellschaft angesichts leerer Geldbörsen beweist weit über die Zeitlinien ihrer Entstehung hinaus Gültigkeit.
Sehnsüchtig warten die honorigen Bürger der verarmten Gemeinde Güllen auf die Ankunft eines verheißungsvollen Besuchs. Die überdimensional reiche Witwe, der der Ruf ihrer Freigiebigkeit weit vorauseilt, ist ein Kind der Stadt. Und tatsächlich bietet Claire Zachanassian eine Milliarde, verteilt auf die Stadt und ihre Familien. Doch stellt sie dafür eine Bedingung, der sich die Güllener mit Verweis auf moralische und kulturelle Traditionen – vorerst – verweigern: Ladenbesitzer Alfred Ill soll sterben. Denn vor knapp dreißig Jahren wurde Claire schwanger von ihm sitzen gelassen. Geächtet und mittellos verlor sie ihr Kind und erlebte ein Martyrium. Nun fordert sie Gerechtigkeit – in ihrem Sinn. Die Ex-Bürgerin muss fortan wenig mehr tun, als zuzusehen, wie die Bürger dem Glanz des Geldes anhängig werden.
Dem Dilemma der Güllener Bürger widmet sich Regisseur Ronny Jakubaschk ganz dem Autor vertrauend. Dessen Frage danach, was uns der Wohlstand wert ist und was nicht nur der Einzelne, sondern eine ganze Stadtgesellschaft dafür bereit ist zu opfern, ist heute aktueller denn je. Um dies zu untersuchen, nutzt Jakubaschk den Kern der Parabel, verschlankt das Original auf die wichtigsten Figuren und vertraut seinem Ensemble – allen voran Susann Thiede als Claire und Axel Strothmann als Alfred Ill. Der Regisseur nutzt Annegret Riedigers Ausstattung, die Musik von Matthias Manz und die Videos von Jan Vogel, um die Allgemeingültigkeit der starken Parabel herauszuarbeiten.
Mit: Sophie Bock, Sigrun Fischer, Susann Thiede; Kai Börner, Rolf-Jürgen Gebert, Gunnar Golkowski, Amadeus Gollner, David Kramer, Axel Strothmann
Weitere Vorstellungen: Samstag 30. März, Mittwoch 3. April, Dienstag 7. Mai 2019, jeweils 19.30 Uhr
Karten: Für die Premiere und die weiteren Vorstellungen sind Karten erhältlich im Besucherservice sowie online über www.staatstheater-cottbus.de, Ticket-Telefon 0355/ 7824 24 2.
Foto: Marlies Kross
pm/red