Nach der Ku-Klux-Klan Aktion während der Aufstiegsfeierlichkeiten auf dem Cottbuser Altmarkt am Sonntag gerät jetzt auch die Cottbuser Polizei ins Visier der Ermittler. Wie Innenminister Karl-Heinz Schröter heute in Potsdam mitteilte, wird gegen die Einsatzführerin und zwei weitere Beamte wegen des Anfangsverdachts der Strafvereitelung ermittelt. Die Polizisten sollen die Geschehnisse um das Posieren für ein Foto beobachtet aber nicht gehandelt haben.
Laut Innenminister Schröter hatte es für die Polizei gleich mehrere Gründe zum Einschreiten gegeben. Dabei war ein Verstoß gegen das Vermummungsverbot erkennbar. Das illegale Zünden der Pyrotechnik sowie eine unangemeldete Demonstration hätten ebenfalls zum Einschreiten führen müssen. Die Cottbuser Staatsanwaltschaft hat Ergebnisse erster Vernehmungen bereits erhalten. Es muss geklärt werden, warum die Beamten nicht eingriffen haben. Schröter sagte: “Falls die Möglichkeiten staatlicher Intervention nicht ausreichend ausgeschöpft worden sein sollten, wäre das nicht hinnehmbar und würde zu Konsequenzen führen”. Schröter zeigte sich ebenfalls entsetzt darüber, dass Polizisten offenbar die Zeichen des rassistischen Ku-Klux-Klans nicht erkennen.
Die Polizei hatte erklärt, dass die Beamten vor Ort die Symbolik des Klans nicht erkannt hatten. Demnach hielten sie die weißen Kapuzen im Rauch der Pyro für Maskierungen, um Anzeigen wegen der illegalen Pyroaktion zu entgehen. Einen Zusammenhang zum KKK sowie das gezeigte Banner mit Klan-Kreuz und Spruchband “Aufstieg des Bösen” waren für die Polizisten nicht erkennbar.
Suche nach mutmaßliche Täter
Auch die Ermittlungen zu der Identität der Täter läuft weiter auf Hochtouren. Laut Schröter gibt es bereits erste Hinweise. Nach dem Aufstieg des FC Energie Cottbus in die dritte Fußballiga hatten hunderte Fans auf dem Cottbuser Altmarkt gefeiert. Dabei haben mehrere vermummte Anhänger unter anderem mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen, einem Banner “Aufstieg des Bösen” für ein Foto posiert, das kurz darauf im Internet landete (wie berichtet).
red