Die Krise um die Führungsebene am Staatstheater Cottbus hat eine weitere personelle Konsequenz. Der Vorstandsvorsitzende der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder), Dr. Martin Roeder wurde fristlos entlassen. Das hat der Stiftungsrat entschieden, weil das Vertrauen im Zuge des wochenlangen Streits am Theater zwischen beiden Seiten zerstört sein soll.
Kurzfristig soll Dr. René Serge Mund als kommissarischer Verwaltungsdirektor der Stiftung die Aufgabe übernehmen und schnellstmöglich Maßnahmen entwickeln, damit wieder Normalität einkehren und das Theater sich wieder voll und ganz auf seine künstlerische Arbeit konzentrieren kann. Mund war bereits von 2005 bis 2012 geschäftsführender Direktor des Cottbuser Staatstheaters. Wissenschaftsministerin Martina Münch und der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch wollen heute ihre Entscheidungen als Stiftungsratsvorsitzende den Mitarbeitern der Stiftung erklären.
Intendant Martin Schüler wird seinen Job zum Spielzeitende beenden. Ein entsprechender Auflösungsvertrag ist unterzeichnet. Schüler hatte nach den Unruhen um Generalmusikdirektor Evan Christ selbst seinen Rücktritt erklärt und Verantwortung für die Situation übernommen.
Evan Christ bleibt bis zum Ende der Spielzeit beurlaubt. Bis dahin will die Stiftung auch die Beendigung seiner Anstellung abgewickelt haben. Der Streit am Theater hatte sich über Wochen zugespitzt. Sänger und Musiker hatten öffentlich den jahrelangen Führungsstil ihres Generalmusikdirektors kritisiert. Demnach soll es regelmäßig verbale Entgleisungen gegeben haben.
red
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