Im 8. Philharmonischen Konzert des Staatstheaters Cottbus am Freitag, 9.6., 20 Uhr, und Sonntag, 11.6., 19 Uhr, jeweils im Großen Haus, dirigiert Evan Christ das von ihm selbst komponierte Brandenburg Double Concertino for Oud, Soprano and Orchestra und Gustav Mahlers fünfte Sinfonie.
Mit den Brandenburgischen Doppelkonzerten gab das Staatstheater in dieser Spielzeit zwei Kompositionen in Auftrag, in denen sich Kulturkreise treffen und musizierend eine gemeinsame Sprache finden. Im Februar war bereits das erste dieser Werke zu hören: Bernd Frankes „Daheim in der Fremde“ nach Texten von Adel Karasholi, bei der Aufführung gesungen und rezitiert von Andreas Jäpel und dem Dichter selbst. Das musikalisch „Andere“ bildeten originale syrische Lieder, vorgetragen von Cham Saloum, die dazu auf der Oud spielte.
In Evan Christs Werk nun begegnen sich solistisch Debra Stanleys Sopran und Cham Saloums hochdifferenziertes, bewegendes Oud-Spiel. Christ verzichtet dabei auf einen konkreten Text. Er greift vielmehr auf die aus den USA stammende Scat-Praxis des Jazz- und Gospelgesangs zurück. Die Sängerin wählt nach eigenem Ermessen Silben, mit denen sie den musikalischen Gehalt des Gesangs optimal zur Geltung bringen kann. Vokale und instrumentale Stimme berühren sich somit auf der Ebene der einzigen Sprache, die wirklich international ist: der Musik.
Die Welt als Ganzes stand im Mittelpunkt des künstlerischen Wirkens von Gustav Mahler. Für ihn war Musik das perfekte Medium, um die Vielfalt der Welt künstlerisch zu fassen. In seiner fünften Sinfonie verzichtete er erstmals auf Textvorlagen oder Anspielungen auf eigene Vokalwerke und verließ sich ganz auf Melodie und Klang, um sein siebzigminütiges Abenteuer Welt zu gestalten.
Termine:
Freitag, 9. Juni 2017, 20.00 Uhr | Großes Haus
Sonntag, 11. Juni 2017, 19.00 Uhr | Großes Haus
Foto: GMD Evan Christ / (c) Walter Schoenenbroecher
pm/red