Ungefragt zog eine kitzelnde Gänsehaut über das Gemüt vieler Besucher, denn die Neugier auf einen erlebnisreichen Abend war enorm. Sehnsüchtig warteten sie in der Donnerstagabenddämmerung am 09. April 2015 auf die Gruppe namens Faun vor dem Eingang der Cottbuser Stadthalle. Himmlisch war es mitanzusehen, wie einige Fans ihr mittelalterliches Outfit mit Überzeugung präsentierten.
Mit fiebernden Schritten betraten sie die Bühne, das Fell der Trommeln begann rhythmisch zu vibrieren und die Besucher tauchten in eine mystische Welt der klangvollen Verzauberung ein. Die symbolische Freiheit trug ihren Namen, das leise Rauschen der Sinne öffnete das Tor zu anderen Dimensionen. In ihrem aktuellen Album ,,Luna‘‘ spielt das Mondphänomen textlich die entscheidende Rolle und wird geheimnisvoll in Nacht und Quellnebel wissbegierig erforscht. Bemerkenswert ist aber ihr Sprachenrepertoire, denn viele Texte, egal ob in Gegenwarts- und Mittelhochdeutsch, Englisch, Finnisch, Spanisch oder sogar Ungarisch versüßten den Ohrenschmaus. Songs wie: ,,Walpurgisnacht‘‘, ,,Hörst du die Trommeln‘‘ oder auch ,,Hymne der Nacht‘‘ entfachten nicht nur die Mystik, sondern auch die eng verbundene Gefühlsschwelle zur Natur. Mit dem bekannten Songtitel ,,Diese kalte Nacht‘‘ eroberte das Mittelalterflair die Inspiration aller Zuschauer. Die klangbetonte Wirkung der verschiedensten Instrumente wie die von Harfen, Trommeln, Dudelsäcken und Drehleiern ließen die Melancholie tief im Herzen schweben. Mitten im Showspektakel wurden auch die Gastinterpreten wie Maya Friedman (Cellistin) und Efrén Lopez vom Publikum herzlichst mit Applaus empfangen und gaben ihr musikalisches Engagement zum Besten. Für orientalisches Flair sorgte die Bauchtänzerin Masha Shushera, die den Gästen mit ihrem Können Leben einhauchte.
In diesem Glanz neigte sich der mittelalterliche Abend langsam dem Ende zu. Nach rund zweistündiger Konzerteuphorie hallten Zugabe Rufe aus dem Publikum. Im Anschluss erfüllten alle Bandmitglieder von Faun im Stadthallenfoyer begehrte Autogrammwünsche und standen für kurze Smalltalks gerne zur Verfügung.