„2,06 Meter, 140 Kilo, Hände so groß, wie eine Kohlebaggerschaufel“ – mit diesen Worten wurde der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte Knochenbrecher Tamme Hanken in der Cottbuser Stadthalle gestern Abend vorgestellt.
Doch bevor der große Ostfriese sich seinem Thema widmete, richtete er sich die Bühne erst einmal heimisch ein, denn schließlich „hat er doch so großes Heimweh“. Da dauerte es auch nicht lange, dass er sich aus dem Publikum eine Ersatzfrau suchte, die ihm im gesamten ersten Teil nicht nur als Hausfrau „Schätzelein“, sondern auch als Pferd „Lotte“ zur Verfügung stehen musste. Arme Frau: war doch das Pferd krank und sollte geheilt werden – mit jeweils dem gleichen Allheilmittel – Kräuterschnaps und Zwiebelsud. Und zur Feier des Tages wurde die überstandene Kolik noch mit Brandwein-Rosinen betrunken.
Tamme Hanken war in guter Erzähllaune, teilweise sexistisch – doch das Publikum lachte laut darüber. „Teure Medizin muss es nicht immer sein, oft liegt die Lösung ganz nah“, viele Beispiele wurden dabei aufgezählt, wie z.B. einem Junghengst, auf der Bühne von einem jungen Mann aus dem Publikum dargestellt, die Kronjuwelen festgebunden wurden, damit sie sich nicht mehr in die Leister verschieben. Ein Band um das Säcklein und der Hengst springt, wie ein junges Reh.
Die Arme, trinkende Frau wurde noch vor der Pause erlöst – ihre roten Wangen ließen sich aber nicht mehr verbergen.
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Nach der Pause mussten zwei „junge Stuten“ ran, eine Reiterin und eine Hamstermutti. Die Absurdität einer solchen Veranstaltung nahm auch hier kein Ende. Die Küchenrolle mit Möwengeschrei kam zum Einsatz, um Kohlblätter platt zu machen – die Hamstermutti gab ihr bestes und als sie dachte, sie sei fertig, meinte Tamme nur „das war jetzt ein Blatt – wir brauchen so drei oder vier!“ In der Zwischenzeit wurde die Pferdeliebhaberin über ihre Haltung aufgeklärt, eingerenkt und ihr Tipps auf den Weg mitgegeben, wie sie sich und ihr Pferd in die richtige Haltung bringt.
Die Kohlblätter wurden zu einem Kohlewickel verarbeitet und die Hamstermutti wurde „beschlagen“. Mit einem Holzbrett unter der Sohle, dem Wickel um das Bein und viel Gaffatape um den Fuß humpelte die Hamstermutti, wie ein lahmendes Pferd über die Bühne. Ob das Ganze noch lustig war oder schon an Peinlichkeit grenzte entschied jeder Gast für sich selbst. Zumindest waren alle gespannt dabei und lauschten den Geschichten sehr interessiert. Auf eine Zugabe verzichtete das Publikum jedoch.