Wie kann die gesundheitliche Versorgung im Land Brandenburg für alle Altersgruppen der Bevölkerung auch zukünftig sichergestellt werden? Wie stellen sich die Krankenhäuser auf den demografischen Wandel ein? Diese Fragen stehen heute im Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt und im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus im Mittelpunkt der Gespräche von Gesundheitsministerin Anita Tack. Die Fortschreibung des Krankenhausplanes bis 2018 ist die Grundlage für den Ausbau der Altersmedizin. „Alte Menschen in unserem Land können aktiv und gut im Alter leben. Ganz entscheidend hierfür ist die Verknüpfung des medizinischen und pflegerischen Leistungsangebotes innerhalb regionaler Versorgungsverbünde. Die Gesundheitsversorgung in einer immer älter werdenden Gesellschaft auch in der Fläche zu sichern, wird für Brandenburg zu einer der zentralen Herausforderungen“, sagte Tack.
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen beträgt heute 82 Jahre, von Männern 77 Jahre. 2020 wird jeder vierte Mensch in Brandenburg über 65 Jahre alt sein. Die Gruppe der Hochbetagten wird stark zunehmen. „Damit wird auch die Zahl der mehrfach und chronisch Kranken und der Pflegebedürftigen steigen. Schon heute werden zwei Drittel aller Krankenhausleistungen von Menschen im höheren Lebensalter benötigt“, so Tack. Mit der Fortschreibung des Krankenhausplanes bis 2018 hat das Gesundheitsministerium diese Entwicklung berücksichtigt und die Profile der Krankenhäuser den sich veränderten demografischen Bedingungen angepasst. So wird im Planungszeitraum 2014 – 2018 Brandenburg weit die Bettenzahl der geriatrischen Versorgung um 44 Prozent, der Inneren Medizin um 10 Prozent und in der Neurologie um 7 Prozent erhöht.
Das städtische Krankenhaus Eisenhüttenstadt ist ein gutes Beispiel für den Ausbau der Altersmedizin und die Vernetzung in die Region. Mit der Fortschreibung des Krankenhausplanes wurde die Kapazität der Geriatrie zu Jahresbeginn auf 52 vollstationäre Betten erhöht. Hinzu kommen 15 tagesklinische Betten in Eisenhüttenstadt und 16 in Guben. „Mit der neuen Kapazität und der neuen, größeren Fachabteilung für Geriatrie können die älteren Menschen in der Region Eisenhüttenstadt, die einer stationären geriatrischen Behandlung bedürfen, nun bedarfsgerecht versorgt werden. Dabei kooperiert das Krankenhaus mit allen Krankenhäusern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Seniorenheimen, ambulanten Pflege- und Sozialdiensten in der Region“, so Tack. Darüber hinaus leiste das Krankenhaus einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Das Krankenhaus ist Standort der Medizinischen Fachschule Eisenhüttenstadt mit seinen rund 60 pflegesatzfinanzierten Ausbildungsplätzen.
Das städtische Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus ist das Krankenhaus der Schwerpunktversorgung für die Region Lausitz-Spreewald. Tack besichtigt den Rohbau im Zentrum des Klinikums und informiert sich über die Einbindung des Neubaus in den modernisierten Gesamtkomplex. Dem CTK wurden vom Land im Zeitraum 1991 bis 2014 Fördermittel in Höhe von insgesamt 258,4 Mio. € bereitgestellt. Auch der KVRegioMed Bereitschaftspraxis stattet Tack einen Besuch ab. „Nach dem Ende der Sprechzeiten der niedergelassenen Praxen ist sie erste Anlaufstelle bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen für große und kleine Patientinnen und Patienten auch an Wochenenden und Feiertagen. Die Einrichtung des Bereitschaftsdienstes für Kinder und Erwachsene unter dem Dach des CTK in Cottbus ist beispielhaft und entlastet die Rettungsstelle“, sagt Tack. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité und der TU Dresden sowie als Träger der Medizinischen Schule mit rund 600 Ausbildungsplätzen leiste das Klinikum einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung.
Dem CTK kommt als medizinischem Leuchtturm für die Region eine besondere Aufgabe zu, insbesondere auch bei der Entwicklung und dem Ausbau von Kooperationen und Versorgungsnetzwerken. „Dies ist für die Zukunft richtig und notwendig. Und zwar unabhängig von Trägerschaften. Durch regionale Kooperationen und Verbünde werden in der Region vorhandenen Ressourcen gebündelt. Davon profitieren in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger, die auf medizinische und pflegerische Leistungen angewiesen sind. Sie werden wohnortnah und in hoher Qualität medizinisch versorgt“, sagt Tack.