Mit der offiziellen Eröffnungsgala im Staatstheater Cottbus ist das 33. FilmFestival Cottbus gestartet. Neben Reden und Musikprogramm wurde in diesem Jahr der Kinodokumentarfilm “Bei uns heißt sie Hanka” von Grit Lemke als Eröffnungsfilm gezeigt, der am Schluss mit einem langen Applaus gewürdigt wurde. Der Film setzt sich mit der sorbischen Identät auseinander und kommt im Früjahr 2024 in die deutschen Kinos. In den offiziellen Festivalkinos liefen gestern Abend ebenso die ersten der insgesamt rund 150 Filme bis Sonntag. Die große Preisverleihung für die besten Leistungen steigt dann wieder am Samstag. Am heutigen Festival-Mittwoch verbinden unsere Kinotipps die Vielfalt des kasachischen Kinos, intime Einblicke in ostdeutsche und rumänische Schicksale sowie eine filmische Zeitreise durch die bewegte deutsche Geschichte zu einem einzigartigen kulturellen Erlebnis.
Kinotipps für den Festival-Mittwoch
Tipp1: Das Close up: Kazakhstan bietet einen Überblick über die ungeahnte Vielfalt des kasachischen Kinos. Hier trifft Slacker-Komödie auf Pop-Folklore und stiller Protest auf den historischen Genre-Kracher. Am Mittwoch läuft um 17 Uhr unter anderem der Dokumentarfilm DER WEITE WEG ZURÜCK, mit einer anschließenden Diskussion über russlanddeutsche Identität und Kasachstan. „Steppenkinder. Der Aussiedler Podcast“ wird dabei live aufgezeichnet.
Tipp 2: Im Spectrum laufen Filme, die alles außer gewöhnlich sind. In TAMARA erzählt Regisseur Jonas Ludwig Walter aus der Perspektive einer 1990 Geborenen von ostdeutschen Biografien und ihren Brüchen. CLARA ist die Geschichte einer jungen Rumänin, die ihre Heimat und ihr Kind verlässt, um in Deutschland Geld zu verdienen. Ein Film über die Verluste, die Arbeitsmigrant*innen und ihre Familien erleiden, aber auch ihre Wünsche und Sehnsüchte. THE CHOICE ist ein unabhängig produzierter Ein-Mann-Kammerspiel-Thriller aus Russland, über ein Land in der Schuldenfalle.
Tipp 3: In der Filmreihe Was von Geschichte übrig bleibt treffen moderne Klassiker wie GOOD BYE LENIN! auf DER MANN AUS EISEN, der 1981 in Cannes die Goldene Palme gewann und WEHE DEN BESIEGTEN – der 17. Juni 1953, der mit Archivaufnahmen und Zeitzeug*innen-Interviews von einem der schwärzesten Tage der DDR erzählt. Mit dabei ist auch JOHNNY&ME – EINE ZEITREISE MIT JOHN HEARTFIELD: ein Animations- und Dokumentarfilm am Mittwoch über den Fotocollage-Pionier John Heartfield, der eine bildgewaltige Reise durch Ideologien und Zeitgeschichte ist.