Ministerin Prof. Dr. Dr. Kunst verteidigte gestern die Hochschulfusion in der Lausitz – dieses Mal mit dem demografischen Wandel. Denn die BTU und FH würden nicht genügend junge Leute nach Cottbus bringen, ihnen fehle eine „Super-Idee“ dafür. [Link zum RBB Beitrag]
Dabei geht aus dem Jahrbuch 2011 der BTU Cottbus hervor, dass 70% der Studierenden im ersten Hochschulsemester nicht aus Brandenburg kommen. 30% finden den Weg aus Berlin und knapp ein Viertel kommt aus dem Ausland. [Tab. 5.5.2 aus Seite 63 aus dem aktuellen Jahrbuch 2011 ist angehängt]
Damit schafft die BTU Werte für die ganze Lausitz: Studenten von außerhalb lernen Cottbus kennen und schätzen. Sie kaufen ein, gehen in Kneipen und bereichern die Kultur. Das sind Voraussetzungen dafür, dass Cottbus auch für andere junge Leute interessant bleibt. Eine Fusion von BTU und FH hätte jedoch einen negativen Effekt: Wie schon Lüneburg nach der Fusion der örtlichen Universität und Fachhochschule zur Leuphana Universität, nach der die Anzahl der Studierenden um 30% gesunken ist, wird auch Cottbus leiden.
Der Grund dafür: Angehende Erstsemester brauchen Klarheit über ihren Abschluss. Ein FH-Abschluss ist ebenso wie ein Universitäts-Abschluss genau definiert. Über den Wert eines Abschlusses an einer Bologna-Lausitz-Holding ist noch nichts bekannt. Weder den potentiellen Studierenden, noch möglichen Arbeitgebern. Deshalb werden sich Studierende von außerhalb häufiger gegen das unsichere Cottbus entscheiden – und für sichere Optionen woanders. Damit träte genau das ein, was Frau Prof. Dr. Kunst anprangert: Die Lausitz würde dank der „Super-Idee“ der Ministerin junge Leute verlieren.
Alexander Misera, Sprecher der ‚Volksinitiative Hochschulen erhalten‘: „Den Lausitzern ist eines sehr bewusst: Ministerin Kunst erkennt ein Problem, dass es nicht gibt. Sie erschafft es durch ihre scheinbare Lösung sogar erst.“ Deshalb findet heute, Mittwoch um 13:00 Uhr, die mittlerweile fünfte Mittwochdemonstration statt. Dieses Mal gehen die Demonstranten schweigend durch Cottbus, um Rücksicht zu üben. Rücksicht auf die vielen Studenten aus Berlin, Nordrhein-Westfalen oder auch Tschechien kommen und hier gerade Prüfungen schreiben.
Anmerkung der Redaktion: Heute wurde bekannt, dass die Kultusminister der Länder die Entwicklung der Studierendenzahlen komplett falsch eingeschätzt haben und in den kommenden Jahren ca. 300.000 Studienplätze in Deutschland fehlen werden. Siehe Bericht im Handelsblatt
Ministerin Prof. Dr. Dr. Kunst verteidigte gestern die Hochschulfusion in der Lausitz – dieses Mal mit dem demografischen Wandel. Denn die BTU und FH würden nicht genügend junge Leute nach Cottbus bringen, ihnen fehle eine „Super-Idee“ dafür. [Link zum RBB Beitrag]
Dabei geht aus dem Jahrbuch 2011 der BTU Cottbus hervor, dass 70% der Studierenden im ersten Hochschulsemester nicht aus Brandenburg kommen. 30% finden den Weg aus Berlin und knapp ein Viertel kommt aus dem Ausland. [Tab. 5.5.2 aus Seite 63 aus dem aktuellen Jahrbuch 2011 ist angehängt]
Damit schafft die BTU Werte für die ganze Lausitz: Studenten von außerhalb lernen Cottbus kennen und schätzen. Sie kaufen ein, gehen in Kneipen und bereichern die Kultur. Das sind Voraussetzungen dafür, dass Cottbus auch für andere junge Leute interessant bleibt. Eine Fusion von BTU und FH hätte jedoch einen negativen Effekt: Wie schon Lüneburg nach der Fusion der örtlichen Universität und Fachhochschule zur Leuphana Universität, nach der die Anzahl der Studierenden um 30% gesunken ist, wird auch Cottbus leiden.
Der Grund dafür: Angehende Erstsemester brauchen Klarheit über ihren Abschluss. Ein FH-Abschluss ist ebenso wie ein Universitäts-Abschluss genau definiert. Über den Wert eines Abschlusses an einer Bologna-Lausitz-Holding ist noch nichts bekannt. Weder den potentiellen Studierenden, noch möglichen Arbeitgebern. Deshalb werden sich Studierende von außerhalb häufiger gegen das unsichere Cottbus entscheiden – und für sichere Optionen woanders. Damit träte genau das ein, was Frau Prof. Dr. Kunst anprangert: Die Lausitz würde dank der „Super-Idee“ der Ministerin junge Leute verlieren.
Alexander Misera, Sprecher der ‚Volksinitiative Hochschulen erhalten‘: „Den Lausitzern ist eines sehr bewusst: Ministerin Kunst erkennt ein Problem, dass es nicht gibt. Sie erschafft es durch ihre scheinbare Lösung sogar erst.“ Deshalb findet heute, Mittwoch um 13:00 Uhr, die mittlerweile fünfte Mittwochdemonstration statt. Dieses Mal gehen die Demonstranten schweigend durch Cottbus, um Rücksicht zu üben. Rücksicht auf die vielen Studenten aus Berlin, Nordrhein-Westfalen oder auch Tschechien kommen und hier gerade Prüfungen schreiben.
Anmerkung der Redaktion: Heute wurde bekannt, dass die Kultusminister der Länder die Entwicklung der Studierendenzahlen komplett falsch eingeschätzt haben und in den kommenden Jahren ca. 300.000 Studienplätze in Deutschland fehlen werden. Siehe Bericht im Handelsblatt