„Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresbeginn fortgesetzt: Aus jahreszeitlichen Gründen ist die Arbeitslosigkeit im Januar zwar gestiegen, saisonbereinigt gab es aber erneut einen deutlichen Rückgang.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Januar: +239.000 auf 2.920.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -111.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,6 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Dezember auf Januar allein aus jahreszeitlichen Gründen um 239.000 auf 2.920.000 gestiegen. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit ist im Januar im Zuge der Winterpause üblich. Der Anstieg fiel dieses Jahr aber geringer aus als in den letzten Jahren. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 20.000 abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr waren 111.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, hat sich saisonbereinigt um 25.000 verringert. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Januar 2016 auf 3.681.000 Personen. Das waren 183.000 weniger als vor einem Jahr.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Dezember 1,91 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 4,5 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Januar 961.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2015 ergab sich ein Rückgang von 82.000. Insgesamt 944.000 Personen erhielten im Januar 2016 Arbeitslosengeld, 59.000 weniger als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 4.321.000. Gegenüber Januar 2015 war dies ein Rückgang von 40.000 Personen. 8,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren 1.959.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 30.000 weniger als vor einem Jahr. Ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher ist nicht arbeitslos. Das liegt daran, dass diese Personen mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind saisonbereinigt weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 44.000 gestiegen. Mit 43,30 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 439.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit von Oktober auf November saisonbereinigt um 76.000 zugenommen. Mit 31,39 Millionen Personen lag die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 757.000 im Plus. Besonders in den Branchen Pflege und Soziales, Handel und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen sowie im Verarbeitenden Gewerbe gab es im Vorjahresvergleich Zuwächse.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiter aufwärtsgerichtet. Im Januar waren 581.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, 96.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt lag die Nachfrage gegenüber dem Vormonat mit 12.000 im Plus. Besonders gesucht waren Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Verkauf, in der Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik sowie in Verkehr und Logistik. Es folgten Berufe in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau und medizinische Gesundheitsberufe. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – stieg im Januar 2016 um vier auf 211 Punkte. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat damit noch einmal zugelegt.
Ausbildungsmarkt – Ende Nachvermittlung und Ausblick auf nächsten Herbst
Von Oktober 2015 bis Januar 2016 waren insgesamt 69.000 Bewerber gemeldet, die weiterhin, erneut oder erstmalig eine Ausbildung zum sofortigen Eintritt suchten. Bis Januar 2016 haben davon 41.000 junge Menschen noch eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative gefunden. Insgesamt waren im Januar 2016 – zum Ende der Nachvermittlung – damit noch 28.000 gemeldete Bewerber unversorgt.
Erste Daten für den neuen Ausbildungsbeginn im Herbst 2016 geben einen positiven Eindruck. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist um 23.000 höher als im Vorjahr. Die Bewerberzahl zeigt sich stabil (+3.000). Der Ausbildungsmarkt ist aber im Januar noch sehr stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung noch zu früh.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter http://statistik.arbeitsagentur.de.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit