Reklamation mit fatalen Folgen
VZB / 1.4.2015. Ein Brandenburger Verbraucher ist gewalttätig geworden, als der Händler das kaputte Gerät nicht umtauschen wollte. Damit es anderen nicht so geht, verrät die Verbraucherzentrale Brandenburg, wie man richtig reklamiert.
Kaum hatte Max B. sein neues Telefon angeschaltet, war der Spaß schon wieder vorbei. Es flog ihm um die Ohren, offensichtlich ein Mängelexemplar. Natürlich wollte er das Gerät reklamieren, doch der Verkäufer der Elektronikkette versuchte, ihn abzuwimmeln und an den Hersteller zu verweisen. Max B. bekam daraufhin einen Wutanfall und schlug mit dem Gerät auf den Verkäufer ein.
Ein Augenzeuge drehte ein Beweisvideo des schlimmen Vorfalls: https://youtu.be/7L9ex69ipRQ
Doch B. hätte nicht durchdrehen, sondern einfach auf sein gutes Recht bestehen müssen. „Im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung ist immer der Händler der Ansprechpartner für eine Reklamation“, so Verbraucherrechtsexpertin Sabine Fischer-Volk. „Der Händler hätte den Kunden demnach nicht abwimmeln dürfen. Zwar gibt es zusätzlich zur gesetzlichen Gewährleistung oft eine freiwillige Garantie des Herstellers. Diese ist meist jedoch nicht so umfassend, so dass die Verbraucherzentrale grundsätzlich die Inanspruchnahme der Gewährleistung empfiehlt“, so die Juristin. „Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Erhalt der Ware muss der Verkäufer im Rahmen des gesetzlichen Gewährleistungsrechts für die Mangelfreiheit der Ware einstehen“, informiert die Expertin weiter. Wichtig zu wissen: Zeigt die Ware innerhalb der ersten sechs Monate einen Mangel, wird vermutet, dass dieser schon von Anfang an bestand und der Verkäufer somit dafür verantwortlich ist, diesen zu beheben. Erst danach muss der Kunde diesen Beweis führen.
Der Fall von Max B. wäre damit klar unter die Gewährleistung des Händlers gefallen. Wer Probleme mit einer Reklamation hat, kann sich an die Verbraucherzentrale Brandenburg wenden. Die Experten helfen unabhängig und gewaltfrei weiter:
- in den Verbraucherberatungsstellen, Terminvereinbarung unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.vzb.de/termine,
- am Beratungstelefon unter 09001 / 775 770 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr, 1 €/min a. d. dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) sowie
- per E-Mailberatung auf www.vzb.de/emailberatung
Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.