Bildungsministerin Münch wirbt anlässlich des Weltalphabetisierungstages erneut für die Unterstützung von Analphabeten durch Bildung und kündigt verstärkte Unterstützungsmaßnahmen an
Bildungsministerin Martina Münch erinnert anlässlich des Weltalphabetisierungstages am 08. September 2014 daran, dass die Zahl der Analphabeten weiter gesenkt werden muss. „Wer selbst einfache Texte nicht verstehen und nicht verfassen kann, ist massiv eingeschränkt in seinem Leben: Er hat geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, kann nicht umfassend am gesellschaftlichen Leben teil-nehmen und hat es schwer, seinen Alltag zu meistern.“ Deshalb ist es besonders wichtig, dass es für solche Menschen Unterstützungsangebote gibt, so Bildungsministerin Münch. Es gibt sie in etlichen brandenburgischen Städten und Landkreisen in Form der „Grundbildung für Erwachsene“. „Damit diese Angebote auch die Betroffenen erreichen, ist es besonders wichtig, dass diese in ihrem Alltag darauf hingewiesen werden, sei es etwa von Freunden und Verwandten oder in Arztpraxen, in Behörden, in Vereinen oder in Schulen“, betont Münch.
Aus Mitteln der Europäischen Union und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport wird von 2015 bis 2020 ein Förderschwerpunkt Alphabetisierung und Grundbildung mit rund sechs Millionen Euro ausgestattet. Gefördert werden regionale Grundbildungszentren, die Hilfesuchende beraten, die die Öffentlichkeit über Analphabetismus informieren und die Lernmöglichkeiten zur Alphabetisierung und Grundbildung anbieten.
Seit 2004 ist auf Initiative des Bildungsministeriums und zusammen mit dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) sowie mit etlichen Weiterbildungseinrichtungen, vor allem mit den Volkshochschulen des Landes, ein Gesamtkonzept für den Bildungsbereich „Grundbildung für Erwachsene“ entstanden. Kernstück des Konzepts ist das speziell entwickelte Gesamtangebot „Grundbildung für Erwachsene“, das seit 2006 in zahlreichen Städten und Landkreisen weitgehend kostenfrei angeboten wird. Dies wird durch eine Förderung der Angebote aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Landesmitteln ermöglicht.
Die Nachfrage nach diesen Grundbildungskursen steigt: In diesem Jahr bieten die Volkshochschulen landesweit insgesamt rund 90 Kurse der Grundbildung an. Aktuelle Angebotsthemen, -orte und -termine können bei den jeweiligen Veranstaltern erfragt werden. Für sie steht eine Unterstützung durch eine im vergangenen Jahr beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) ein-gerichtete „Fachstelle Grundbildung/Alphabetisierung für Erwachsene“ bereit.
Der von der UNESCO für den 08. September ausgerufene Weltalphabetisierungstag soll an das weltweite Problem des Analphabetismus erinnern. Die Zahl der Analphabeten weltweit wird auf rund 800 Millionen Menschen geschätzt. In Deutschland geht man von etwa 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten aus. Die Betroffenen können Wörter und einzelne kurze Sätze, nicht jedoch zusammenhängende Texte lesen oder schreiben.
Mehr Informationen unter: www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/3220.html
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport