Die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage haben auch in Südbrandenburg die Pegelstände der Spree, Elbe, Schwarzen Elster und Dahme ansteigen lassen. Für einzelne Teilbereiche gilt die Hochwasseralarmstufe 1, in den letzten Stunden sind die Pegel teils schnell gestiegen. Laut Deutschem Wetterdienst soll es auch in den kommenden Tagen weiter regnen
Situation an der Elbe
Bei Mühlberg gilt für die Elbe bereits die Alarmstufe 1. Vom Landesumweltamt Brandenburg heißt es: “Als Folge von wiederholten Niederschlägen ist mit einem deutlichen Ansteigen der Wasserstände am Pegel Torgau im Flussgebiet Elbe (Landkreis Elbe-Elster) zu rechnen. Bei weiterem Ansteigen des Wassers ist mit Überflutung von Auenbereichen und flachen Bereichen nahe von Flüssen zu rechnen. Der Richtwert der Alarmstufe I wird laut Vorhersage am 26.12. überschritten. Für den Pegel Torgau gilt mit sofortiger Wirkung die Alarmstufe I.”
Situation an der schwarzen Elster/Pulsnitz
Brandenburg stand in den letzten Tagen unter Tiefdruckeinfluss mit sehr milder und feuchter Luft. Die erheblichen Niederschläge in den vergangenen Tagen (ca. 50-60 mm seit dem 19.12.) haben zu steigenden Wasserständen an allen Pegeln geführt. Im sächsischen Teil des Einzugsgebiets der Schwarzen Elster haben die Pegel teilweise den Richtwert der Alarmstufe II überschritten. Die Wasserstände an den Hochwassermeldepegeln in der Schwarzen Elster in Brandenburg haben die Richtwerte der Alarmstufe I fast erreicht. Mit einem Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe I wird für die Pegel Ortrand und Herzberg gerechnet und mit sofortiger Wirkung die Alarmstufe I ausgerufen. Für die Pegel Bad Liebenwerda und Biehlen ist gegenwärtig noch nicht sicher, ob die Richtwerte der Alarmstufe I erreicht werden. In den bewarnten Flussabschnitten sind Wasserstände im Bereich der Richtwerte der Alarmstufen I vorhanden. Es ist mit beginnender Überflutung von tiefer liegenden Auenbereichen und ufernahem Grünland zu rechnen. Der Wasserstandsmeldedienst wird ausgelöst. In den kommenden Tagen sind weitere, aber geringere Niederschläge vorhergesagt.
Situation an der Spree
An der Spree ist noch keine Alarmstufe ausgelöst worden. Der Pegel in Spremberg erreichte am 25.12.2023 kurzzeitig die 270cm, zehn Zentimeter unter der ersten Stufe, fiel danach aber bis 22 Uhr wieder auf 261cm. Auch in Cottbus (125cm um 22 Uhr – Alarmstufe bei 230cm) und Lübbenau (324cm um 22 Uhr – Alarmstufe bei 370cm) stiegen die Pegel, sind aber noch weit von Alarmstufen entfernt. Noch etwas Fluss aufwärts bei Leibsch ist der Pegel bei 391cm angekommen, die Alarmstufe 1 wird bei 410cm ausgelöst.
Abflussmenge in den Cottbuser Ostsee
Seit dem 20.12.2023 wird bereits die maximal mögliche Menge von bis zu 5m³/s in den künftigen Cottbuser Ostsee aus dem Hammergraben/Spree abgegeben. Die Einleitmenge ist vorerst bis 02.01.2024 freigegeben.
Situation an der Neiße
Im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße sind in den vergangenen sechs Tagen Niederschlagsmengen zwischen 50 und 70 mm aufgetreten. Die Schneedecke in den oberen Teilen des Einzugsgebiets ist durch starkes Tauwetter seit dem 24.12 am Abschmelzen. Am heutigen Tag (25.12.) setzt sich weiter anhaltendes Tauwetter fort, wobei mit zusätzlichen Gesamtabflussmengen aus Niederschlägen und Schmelzwasser zwischen 10 und 25 mm zu rechnen ist. Im Oberlauf der Lausitzer Neiße sind die Wasserstände der Pegel Liberec und Zittau bereits über der Alarmstufe I und der Hochwasserscheitel am Pegel Zittau wurde bereits in der letzten Nacht erreicht. Der Pegel Görlitz in Sachsen wird voraussichtlich heute den Hochwasserscheitel mit Wasserständen über der Alarmstufe II ausbilden. An den Pegeln Podrosche 3 und Klein Bademeusel oberhalb der Stadt Forst steigen die Pegelstände derzeit wieder an. Für den Hochwassermeldepegel Klein Bademeusel wird im Laufe des heutigen Tages (25.12.) mit deutlich steigenden Wasserständen zu rechnen sein, wobei das Überschreiten der Alarmstufe I wahrscheinlich ist. Etwas verzögert wird die Hochwasserwelle dann auch Guben erreichen, dort ist eine Überschreitung der Alarmstufe I eher unwahrscheinlich.
Aktuelle Bilder aus Brieske, Spremberg, Buchwalde und Neuwiese
Situation an der Dahme
Infolge der Niederschläge ist mit einem deutlichen Ansteigen der Wasserstände am Pegel Prierow 2 im Flussgebiet Dahme, Golßen bis Märk. Buchholz zu rechnen. Bei weiterem Ansteigen des Wassers ist mit Überflutung von Auenbereichen und flachen Bereichen nahe von Flüssen zu rechnen. Hier wurde der Alarmstufe-Pegel bereits am 24.12. um 6 Uhr überschritten und bewegte sich seitdem knapp über der Auslösung von 110cm.
Wettervorhersage
Für fast ganz Sachsen liegt eine aktuelle amtliche Sturmwarnung des deutschen Wetterdienstes vor: “Es treten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 km/h (15 m/s, 30 kn, Bft 7) und 65 km/h (18 m/s, 35 kn, Bft 8) aus südwestlicher Richtung auf. In exponierten Lagen muss mit Sturmböen bis 70 km/h (20 m/s, 38 kn, Bft 8) gerechnet werden. Im Raum nördlich von Dresden bis etwa Mitternacht (25.12.) noch Dauerregen. Dabei eine Gesamtregenmenge von 30 bis 40 l/qm seit Montagmittag.”
Für Brandenburg gibt es folgende Vorhersage: “Unter Tiefdruckeinfluss und einer zeitweise lebhaften westlichen Strömung bestimmt sehr milde und feuchte Luft das Wetter in Brandenburg und Berlin. Ab Dienstagmorgen zunächst im Süden Brandenburgs, am Dienstag tagsüber landesweit Windböen (Bft 7) aus West, am Mittag und Nachmittag vereinzelt Sturmböen um 65 km/h (Bft 8). Am Abend nachlassender Wind.”