Aufschwung am Arbeitsmarkt: 2010 gab es im Ländervergleich in Brandenburg den höchsten Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, und auch beim Rückgang der Arbeitslosigkeit hält Brandenburg eine Spitzenposition. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht 2010/2011 hervor, den das Arbeitsministerium jetzt veröffentlichte. Der Bericht analysiert die Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Brandenburg und beschreibt die Förderpolitik des Landes.
Arbeitsminister Günter Baaske: „Immer mehr Brandenburgerinnen und Brandenburger finden Arbeit. Diese gute Nachricht wird aber getrübt, denn es gibt weiterhin einen Anstieg bei Teilzeitarbeit, darunter auch geringfügiger Beschäftigung. Solche Arbeitsverhältnisse machen inzwischen rund ein Drittel aller Beschäftigungen in Brandenburg aus. Diesen Trend müssen wir stoppen. Betriebe können nicht immer nur die Fachkräftelücke beklagen. Sie müssen auch attraktive Vollzeitstellen anbieten, von denen Beschäftigte und ihre Familien leben können.“
Die Sozialpartnerschaft von Wirtschaft und Gewerkschaften unter Begleitung des Arbeitsministeriums betrachtet er dafür als ein „wichtiges Scharnier“. Dadurch könnten die Interessen beider Seiten für einen starken Wirtschaftsstandort Brandenburg verbunden werden.
Beim Zuwachs der Zahl der Erwerbstätigen belegten Berlin und Brandenburg 2010 gemeinsam den Spitzenplatz. In beiden Ländern stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent, in Westdeutschland um 0,5 und in Ostdeutschland um 0,7. Mitte 2010 waren in Brandenburg insgesamt 750.998 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 12.824 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Davon waren aber 141.109 teilzeitbeschäftigt, 4,9 Prozent mehr als 2009. Im Vergleich dazu stieg die Anzahl der Vollzeitstellen nur um 1,0 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Verlauf des Jahres 2010 von 170.282 auf 141.019 ab. Das ist ein Rückgang von 17,2 Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren 148.749 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 15.836 weniger als in 2009. Im Ländervergleich weist Brandenburg damit nach Thüringen und Sachsen-Anhalt den drittgrößten Rückgang der Arbeitslosen im Jahr 2010 auf. In 2011 sank die Arbeitslosenzahl weiter: von 162.757 auf 135.845. Nach vorläufigen Angaben waren im Jahresdurchschnitt 143.107 Menschen arbeitslos gemeldet.
2010 waren mehr als 16 Prozent aller Arbeitslosen in Brandenburg zwei Jahre und länger auf Jobsuche. Der Bericht zeigt, dass vor allem Ältere, Geringqualifizierte und Schwerbehinderte ein hohes Risiko tragen, im Falle der Arbeitslosigkeit längerfristig den Weg zurück in die Beschäftigung nicht zu schaffen. Im Jahresdurchschnitt blieb die Anzahl der Arbeitslosen über 55 Jahren mit rund 28.500 im Vergleich zu 2009 nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe sank von 15,4 auf 14,3 Prozent, lag damit aber über dem ostdeutschen Durchschnitt von 13,9 Prozent.
Ein zwiespältiges Bild gibt es auch bei der Jugendarbeitslosigkeit in Brandenburg. Zwar konnte sie in 2010 um fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken, dennoch war sie mit über 11 Prozent immer noch fast doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Die Hälfte der Auszubildenden wurde nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Das sind zwar vier Prozent mehr als noch 2009, allerdings lag in Ostdeutschland die Übernahmequote bei 53 und in Westdeutschland sogar bei 62 Prozent. Baaske: „Schlechtere Jobperspektiven und geringere Einkommen sind die beiden Zutaten für Abwanderung. Wir können uns diesen Verlust aber nicht leisten.“
Baaske betont, dass der märkische Arbeitsmarkt angesichts der demografischen Entwicklung vor einem enormen Umbruch steht. Im Jahr 2030 wird mehr als jeder dritte Brandenburger im Rentenalter sein, 2008 war es nur jeder fünfte. Die Zahl der über 65-jährigen wird um 52 Prozent höher sein als 2008. Die Zahl der Erwerbspersonen geht bis 2030 um rund 27 Prozent zurück. Baaske: „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Arbeitspolitik weiter vor großen Herausforderungen steht.“
Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind bereits auf dem Ausbildungsmarkt zu spüren. Die Zahl der Jugendlichen, die im Ausbildungsjahr 2009/2010 einen Ausbildungsplatz gesucht haben, sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent auf 16.065. Davon hatten rund sechs Prozent Ende September 2010 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Mit dem Arbeitspolitischen Programm Brandenburgs „In Menschen investieren – Regionen stärken“ reagiert das Land auf die sich verändernden Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Es wird im Wesentlichen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Seit Beginn der aktuellen Förderperiode in 2007 bis Ende 2010 wurden bereits mehr als 400 Millionen Euro an ESF- und Landesmitteln eingesetzt, um über 360.000 Menschen zu unterstützen. Allein im Jahr 2010 nahmen rund 90.000 Personen an Fördermaßnahmen teil.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie
Aufschwung am Arbeitsmarkt: 2010 gab es im Ländervergleich in Brandenburg den höchsten Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, und auch beim Rückgang der Arbeitslosigkeit hält Brandenburg eine Spitzenposition. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht 2010/2011 hervor, den das Arbeitsministerium jetzt veröffentlichte. Der Bericht analysiert die Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Brandenburg und beschreibt die Förderpolitik des Landes.
Arbeitsminister Günter Baaske: „Immer mehr Brandenburgerinnen und Brandenburger finden Arbeit. Diese gute Nachricht wird aber getrübt, denn es gibt weiterhin einen Anstieg bei Teilzeitarbeit, darunter auch geringfügiger Beschäftigung. Solche Arbeitsverhältnisse machen inzwischen rund ein Drittel aller Beschäftigungen in Brandenburg aus. Diesen Trend müssen wir stoppen. Betriebe können nicht immer nur die Fachkräftelücke beklagen. Sie müssen auch attraktive Vollzeitstellen anbieten, von denen Beschäftigte und ihre Familien leben können.“
Die Sozialpartnerschaft von Wirtschaft und Gewerkschaften unter Begleitung des Arbeitsministeriums betrachtet er dafür als ein „wichtiges Scharnier“. Dadurch könnten die Interessen beider Seiten für einen starken Wirtschaftsstandort Brandenburg verbunden werden.
Beim Zuwachs der Zahl der Erwerbstätigen belegten Berlin und Brandenburg 2010 gemeinsam den Spitzenplatz. In beiden Ländern stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent, in Westdeutschland um 0,5 und in Ostdeutschland um 0,7. Mitte 2010 waren in Brandenburg insgesamt 750.998 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 12.824 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Davon waren aber 141.109 teilzeitbeschäftigt, 4,9 Prozent mehr als 2009. Im Vergleich dazu stieg die Anzahl der Vollzeitstellen nur um 1,0 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Verlauf des Jahres 2010 von 170.282 auf 141.019 ab. Das ist ein Rückgang von 17,2 Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren 148.749 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 15.836 weniger als in 2009. Im Ländervergleich weist Brandenburg damit nach Thüringen und Sachsen-Anhalt den drittgrößten Rückgang der Arbeitslosen im Jahr 2010 auf. In 2011 sank die Arbeitslosenzahl weiter: von 162.757 auf 135.845. Nach vorläufigen Angaben waren im Jahresdurchschnitt 143.107 Menschen arbeitslos gemeldet.
2010 waren mehr als 16 Prozent aller Arbeitslosen in Brandenburg zwei Jahre und länger auf Jobsuche. Der Bericht zeigt, dass vor allem Ältere, Geringqualifizierte und Schwerbehinderte ein hohes Risiko tragen, im Falle der Arbeitslosigkeit längerfristig den Weg zurück in die Beschäftigung nicht zu schaffen. Im Jahresdurchschnitt blieb die Anzahl der Arbeitslosen über 55 Jahren mit rund 28.500 im Vergleich zu 2009 nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe sank von 15,4 auf 14,3 Prozent, lag damit aber über dem ostdeutschen Durchschnitt von 13,9 Prozent.
Ein zwiespältiges Bild gibt es auch bei der Jugendarbeitslosigkeit in Brandenburg. Zwar konnte sie in 2010 um fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken, dennoch war sie mit über 11 Prozent immer noch fast doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Die Hälfte der Auszubildenden wurde nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Das sind zwar vier Prozent mehr als noch 2009, allerdings lag in Ostdeutschland die Übernahmequote bei 53 und in Westdeutschland sogar bei 62 Prozent. Baaske: „Schlechtere Jobperspektiven und geringere Einkommen sind die beiden Zutaten für Abwanderung. Wir können uns diesen Verlust aber nicht leisten.“
Baaske betont, dass der märkische Arbeitsmarkt angesichts der demografischen Entwicklung vor einem enormen Umbruch steht. Im Jahr 2030 wird mehr als jeder dritte Brandenburger im Rentenalter sein, 2008 war es nur jeder fünfte. Die Zahl der über 65-jährigen wird um 52 Prozent höher sein als 2008. Die Zahl der Erwerbspersonen geht bis 2030 um rund 27 Prozent zurück. Baaske: „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Arbeitspolitik weiter vor großen Herausforderungen steht.“
Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind bereits auf dem Ausbildungsmarkt zu spüren. Die Zahl der Jugendlichen, die im Ausbildungsjahr 2009/2010 einen Ausbildungsplatz gesucht haben, sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent auf 16.065. Davon hatten rund sechs Prozent Ende September 2010 noch keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Mit dem Arbeitspolitischen Programm Brandenburgs „In Menschen investieren – Regionen stärken“ reagiert das Land auf die sich verändernden Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Es wird im Wesentlichen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Seit Beginn der aktuellen Förderperiode in 2007 bis Ende 2010 wurden bereits mehr als 400 Millionen Euro an ESF- und Landesmitteln eingesetzt, um über 360.000 Menschen zu unterstützen. Allein im Jahr 2010 nahmen rund 90.000 Personen an Fördermaßnahmen teil.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie