In einem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Zentralstelle Extremismus Sachsen (ZESA), durchsuchen Beamte der Soko Rex des Landeskriminalamtes Sachsen auf Grund von richterlichen Anordnungen des Amtsgerichts Dresden derzeit Wohnungen und weitere Objekte im Großraum Dresden. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt sechs Beschuldigte deutscher Nationalität, fünf Männer im Alter von 32, 34, 42, 45 und 64 Jahren und gegen eine 34 Jahre alte Frau. Diese sind verdächtig, als Mitglieder der Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen »Dresden Offlinevernetzung« eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Sie sollen Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer vorbereitet haben.
Armbrüste und Waffen gefunden
Die Mitglieder der Chat-Gruppe, welche die Ablehnung gegen Impfungen, den Staat und die gegenwärtige Coronapolitik verbindet, äußerten in der genannten Chat-Gruppe und bei nichtvirtuellen Treffen unter anderem Mordpläne an dem sächsischen Ministerpräsidenten und weiteren Vertretern der sächsischen Staatsregierung.
Im Rahmen der Durchsuchungen wurden Beweismittel sichergestellt. Dabei handelt es sich insbesondere um mehrere Armbrüste und Waffen. Die sichergestellten Beweismittel werden einer dezidierten Auswertung unterzogen.
Die Maßnahmen sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes Sachsen dauern an.
“Chatgruppe Dresden Offlinevernetzung”
In der am 7. Dezember 2021 im ZDF ausgestrahlten Sendung Frontal21 berichteten Journalisten über eine Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen „Dresden Offlinevernetzung“, welche in ihrer Kommunikation und in Gesprächen bei heimlich und auch teils offen gefilmten Treffen im Großraum Dresden Äußerungen zu Mordplänen an dem sächsischen Ministerpräsidenten und weiteren Vertretern der sächsischen Landesregierung tätigten.
Im Beitrag wurde bekannt, dass Journalisten der oben benannten Telegram-Gruppe unter falschem Namen beitraten. Deren Mitglieder (laut Beitrag insgesamt 103) verbinde die Ablehnung gegen Impfungen, den Staat und die gegenwärtige Corona Politik. Im Beitrag werden Audionachrichten aus der Gruppe eingespielt, in denen dazu aufgefordert wird, „zur Not mit Waffengewalt“ gegen diese Maßnahmen vorzugehen – gegen entsprechende Entscheidungsträger und insbesondere gegen den sächsischen Ministerpräsidenten.
Daraus ergab sich gegen die Gruppierung „Dresden Offlinevernetzung“ und deren einzelne Mitglieder ein Straftatverdacht. Die in Frage kommenden Tatvorwürfe wurden zusammen mit der Zentralstelle Extremismus Sachsen (ZESA) der Generalstaatsanwaltschaft Dresden geprüft. Bereits dort äußerten sich einzelne Mitglieder zum angeblichen Besitz von scharfen Waffen und Armbrüsten.
Die Ermittlungen zum Sachverhalt übernimmt das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) mit seiner Sonderkommission Rechtsextremismus im Landeskriminalamt Sachsen. Entsprechender Kontakt zum ZDF wurde hergestellt.
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Foto: © Sächsische Staatskanzlei