Im Auftrag der LMBV haben jetzt Bauarbeiten am Bärwalder See begonnen, um Voraussetzungen für die erweiterte Schifffahrt zu schaffen. Gemäß der wasserrechtlichen Genehmigung im Boxberger Uferbereich wird eine temporäre Anlanderampe für die Fahrgastschifffahrt errichtet. Eine weitere Rampe wird es im Uferbereich Klitten geben. Das Bauvorhaben soll aller Voraussicht nach bis Ende Mai 2019 abgeschlossen werden.
Noch gibt es jedoch keine Genehmigung der Landesdirektion Sachsen (LDS) für die Fahrgastschifffahrt auf dem Bärwalder See. Nach Aussage von Boxbergs Bürgermeister Achim Junker seien zu dem von der Gemeinde Boxberg gestellten wasserrechtlichen Antrag noch Fragen offen, die alsbald mit den Behörden geklärt werden sollen. Alle beteiligten Stellen arbeiten intensiv daran, die Voraussetzungen für die Feststellung der Fertigstellung für die Schiffbarkeit (FdF) zu schaffen, so die Landesdirektion.
Aktuell werden die umweltrechtlichen Anforderungen für die weitere Bearbeitung in einem abgestimmten Zeitrahmen präzisiert. Daneben sind noch weitere Detailfragen zur “dauerhaften vorzeitigen Ingebrauchnahme durch Jedermann” für die Schifffahrt abzustimmen. Eine belastbare zeitliche Prognose sei seriös erst möglich, wenn alle Voraussetzungen vorliegen. Es wird aber seitens der LDS eingeschätzt, dass eine Schifffahrt 2019 derzeit noch im Rahmen des Möglichen erscheint. Bis dahin ist die Nutzung der Wasserflächen weiterhin auf der Basis der bestehenden Gestattungen im Sinne der Mastergenehmigungen möglich. Insgesamt 11.000 Kubikmeter Sand werden in den nächsten Wochen am Boxberger Ufer sowie in Klitten nördlich der Marina abgetragen, um eine gewisse Tiefe zu erhalten. Auf den jeweils etwa 60 Meter breiten und 100 Meter langen Flächen sollen die Anlanderampen für Fahrgastschiffe installiert werden. Zunächst wird mittels Saugspülverfahren gearbeitet.
“Man könne sich das wie einen großen Sauger vorstellen, der den Boden aufnimmt”, so LMBV-Projektmanager Jürgen Nagel. Dieser soll an anderer Stelle im Bergbaufolgesee oder am Boxberger Ufer wieder eingebracht werden. In einem der nächsten Schritte kommt ein Schwimmbagger zum Einsatz. Dieser wird auf einen Ponton gesetzt und soll bis zu 2.000 Kubikmeter Wasserbausteine genau dort ablegen, wo zuvor der Sandboden abgesaugt worden ist. Unabhängig von den geplanten Anlanderampen für die Fahrgastschiffe werden voraussichtlich Mitte März 2019 fünf Dalben in den Seeboden eingebracht, zwei am Boxberger Ufer und drei auf der Klittener Uferseite. An diesen Dalben, die zehn Meter in den Seegrund gerammt werden, können später Schiffe festgemacht werden.
Zur Baumaßnahme gehört zudem das Verlegen von Wasser- und Abwasserleitungen. Bis zum Saisonbeginn soll alles erledigt sein. Die Bauarbeiten im Auftrag der LMBV werden von der Firma SGL Spezial- und BergbauServicegesellschaft Lauchhammer mbH ausgeführt. Eine Firma aus Stralsund stellt die Schwimmtechnik bereit. 90 Prozent der gesamten Kosten für das §4-Vorhaben übernimmt der Freistaat Sachsen, mit zehn Prozent ist die Kommune Boxberg beteiligt.
Foto: www.baerwalder-see.eu