Die Anzahl der Jahre, in denen wir als Niederlausitzer Wandergurken die Nationalparks der Sächsischen und Böhmischen Schweiz mit unseren Wandergästen bisher durchstreiften, können wir noch bequem an beiden Händen abzählen. Dreimal schon war dabei auch das Kirnitzschtal Ziel unserer Touren – immer zum gleichnamigen Fest in diesem Tal am letzten Wochenende im Juli. Auch die zu Hinterhermsdorf gehörende im Kirnitzschbach liegende Obere Schleuse war schon Ziel unserer Touren. So reifte im Laufe der Jahre in uns der Entschluss, daraus einmal ein Projekt zu machen und das Kirnitzschtal von der Quelle dieses Flüsschens östlich von Krasna Lipa (Schönlinde) im Lausitzer Gebirge bis zur Mündung in die Elbe im Stadtgebiet von Bad Schandau in mehreren Touren zu durchwandern. Witterungsunbilden und Hochwasser, wie im August 2010, zwangen uns des öfteren, unsere Erkundungen zu unterbrechen bzw. bereits vorliegende Planungen zu ändern.
Eine Woche nach dem Kirnitzschtalfest und eine Woche vor dem verheerenden Hochwasser wanderten wir am 31. Juli 2010 dann bei herrlichem Sommerwetter in der Hinteren Sächsischen Schweiz durch dieses idyllische Flusstal zwischen Buschmühle und Felsenmühle, die Nebentäler Großer und Kleiner Zschand, die Bärenfangwände, Lorenzsteine sowie den Großstein eingeschlossen. Dabei besichtigten wir in der Neumann-Mühle die einzige in der Sächsischen Schweiz noch erhaltene Holzschleife, die noch heute vom einstigen Beginn einer neuen Epoche der Papierherstellung kündet. Am 3. Oktober entzogen wir uns mit einer größeren Schar von Wandergästen dem allgemeinen organisierten Feiertagstrubel und wanderten von Hinterhermsdorf zur Oberen Mühle, der Niedermühle und der Oberen Schleuse, um uns mit einem gewissen zeitlichen Abstand von den damals immer noch sichtbaren immensen Hochwasserschäden vom 7. August 2010 zu überzeugen.
Will man nun im Internet mehr über das Kirnitzschtal erfahren, sollte man in einer Suchmaschine das Stichwort „Kirnitzsch“ eingeben. Sucht man unter Kirnitzschtal, wird erst einmal die gleichnamige Gemeinde aufgerufen. In der Wikipedia kann man dann Lesen: „Die Kirnitzsch, in Böhmen früher auch Kirnischt genannt (tschech. Křinice) ist ein rechter Nebenfluss der Elbe, der in seinem Lauf Tschechien und den Freistaat Sachsen passiert.
Die Kirnitzsch, früher und heute noch dialektal auch Kirnscht oder Kirnsch genannt, entspringt im Lausitzer Bergland in Böhmen westlich des Dorfes Studánka (Schönborn) und durchfließt auf ihrem Lauf nach Westen die Stadt Krásná Lípa (Schönlinde). Hinter dem Dorf Kyjov (Khaa) bahnt sie sich ihren Weg in engen Schluchten durch die Sandsteinfelsen der Böhmischen Schweiz, das wildromantische Tal ist auch als Khaatal (Kyjovske údoli) bekannt.
An der Stelle des nach 1945 abgerissenen Ortes Hinterdaubitz (Zadní Doubice) mündet der Grenzbach Weißbach in die Kirnitzsch, die ab dieser Stelle die Grenze zwischen Tschechien und Sachsen bildet. Im weiteren Verlauf wird die Kirnitzsch bei der Oberen Schleuse erstmals angestaut, so dass Kahnfahrten auf dem Bach stattfinden können.
Am Ende der Kirnitzschklamm standen früher die Häuser des Grenzdorfes Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) und der Einschicht Kirnscht (Křinice). Auch diese Orte bestehen nicht mehr. Die Kirnitzsch fließt nun in die Sächsische Schweiz, wo sie in der Niederen Schleuse nochmals gestaut werden kann. Kurz darauf gelangt die Kirnitzsch in das enge Kirnitzschtal. Durch dieses fließt sie etwa 45 Kilometern bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Nach weiteren acht Kilometern mündet sie in der Stadt Bad Schandau in die Elbe. Auf diesen letzten Kilometern fährt auch die Kirnitzschtalbahn im Tal parallel zur Kirnitzsch.
Vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert wurde der Fluss für die Holzflößerei genutzt und dafür mehrfach künstlich angestaut. Die Kirnitzsch war einer der wichtigsten Floßbäche der Sächsischen Schweiz. Auf der 25 Kilometer langen Triftstrecke konnten große Holzmengen aus nur schwer erschließbaren Gebieten der hinteren Sächsischen Schweiz kostengünstig und zeitsparend an das Elbufer in Bad Schandau gebracht werden. Am Ausschwemmplatz wurde das vier bis fünf Meter lange Holz dann auf Schiff oder Floß verladen und weiter nach Dresden verschifft. Der wichtigste Abnehmer in dieser Zeit war damals der Sächsische Hof, der das Holz als Brennmaterial und ab dem 18. Jahrhundert auch für die Meißner Porzellanmanufaktur benötigte…
(aus Wikipedia – Kirnitzsch)
Lesen Sie bitte die gesamte Information als “Ganz herzliche Einladung für den 22.05.2011” in der unten angehängten PDF. Alle 226 Fotos von der letzten Erkundungstour in diesem Wandergebiet am 4.5.2011 finden Sie ebenfalls hier bei Niederlausitz-aktuellde in der Tourengalerie. Nehmen Sie sich bitte die Zeit und klicken Sie sich bis hinten durch. Wir haben fast die gesamte Wanderstrecke abgelichtet…
Eine Anmeldung zu dieser Tour ist bitte unbedingt erforderlich – siehe PDF!
Titelfoto: Die Kirnitzsch in ihrer Niederung – das Khaatal in der Böhmischen Schweiz (CZ)
Die dicke rote Markierung kennzeichnet die Khaatalstraße als Rad- und Wanderweg (nicht öffentlich – nur für Behörden und Forstwirtschaft). Die pinkfarbene Linie darunter markiert den Rad- und Wanderweg 3031 (als Straße ebenfalls nicht öffentlich – von Doubice (Daubitz) nach Zadni Doubice (Hinterdaubitz).
Der touristische Grenzübergang bei der Hinterhermsdorfer Niedermühle
In der Erlebnisgaststätte Stara Hospoda Doubice (Altes Gasthaus Daubitz)