Morgen veranstaltet die Gewerkschaft ver.di eine Mahnwache vor dem Landtag in Potsdam, um auf den zunehmenden Notstand in Brandenburger Kitas hinzuweisen. Seit dem 19. Oktober und bis Weihnachten sollen wöchentliche Mahnwachen unter dem Motto „Es donnert in den Kitas – Kinder und Beschäftigte gefährdet!“ nicht nur in Brandenburg, sondern in vielen Bundesländern vor politischen Einrichtungen wie Staatskanzleien, Senaten, Ministerien sowie Bundesministerien und dem Kanzleramt organisiert werden. In Brandenburg demonstrieren Erzieherinnen und Erzieher morgen ab 13 Uhr, so die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft ver.di teilte dazu mit:
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am Donnerstag, den 26.10.2023 um 13:00 Uhr zu einer Mahnwachen gegen den Kita-Notstand vor dem Landtag in Potsdam auf. Die Mahnwache steht unter dem Motto: „Es donnert in den Kitas – Kinder und Beschäftigte gefährdet!“ „Die Situation in Brandenburg ist dramatisch. Die Personaldecke in den Kitas ist inzwischen so löchrig, dass die Kolleginnen und Kollegen froh sind, wenn sie und die Kinder den Tag heil überstehen. In der jetzigen Situation kann weder für die Eltern noch für die Kinder ein verlässliches Angebot gewährleistet werden. Die Kita-Beschäftigten setzen mit der Mahnwache ein deutliches Zeichen und fordern die Landesregierung zum Handeln auf.“, erklärt Liane Sachse Kita-Leiterin in Ludwigsfelde.
Seit einigen Jahren erleben die Beschäftigten der Kitas einen ständig wachsenden Fachkräftemangel. Dieser Fachkräftemangel trifft auf Kitas, die ohnehin schon mit Personalschlüsseln ausgestattet sind, die nicht kindgerecht seien. Das gilt für die Betreuung von den Allerkleinsten bis hin zu Hortkindern. Zwar hat Brandenburg traditionell eine gute Kitaabdeckung, sie ist aber durch den aktuellen Personalmangel zunehmend gefährdet.
Die Kommunen und das Land reagieren auf die Nachfrage nach Kitaplätzen mit dem Ausbau der Kindertageseinrichtungen und der Schaffung neuer Plätze. Wenn neue Einrichtungen eröffnen, wird das Personal aus den umliegenden Kitas in der Region abgezogen. Damit wird die Personaldecke in allen Kitas immer dünner und der Personalmangel wächst stetig. Die Kita-Beschäftigten erkranken häufiger, fallen aufgrund von Burnout lange Zeiten aus oder verlassen das Arbeitsfeld Kita. Schon jetzt ist keine Verlässlichkeit für die Eltern mehr gegeben. Notgruppen, Reduzierung der Öffnungszeiten oder auch Schließungen von Gruppen seien an der Tagesordnung.
„Wir fühlen uns von der Politik allein gelassen. Statt Antworten auf den grassierenden Personalmangel zu geben, werden neue Kitas eröffnet, für die es kein Personal gibt. Unseren pädagogischen Anspruch an die Arbeit können wir schon lange nicht mehr erfüllen“, erklärt Heike Swillus, Erzieherin und Personalratsvorsitzende der Stadt Falkensee. Auch die Eltern dürften in dieser schwierigen Situation nicht allein gelassen werden. Sie benötigten dringend Unterstützung, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wieder verlässlich möglich wird. „Das Land Brandenburg ist gefordert, finanziell die Kindertagesstätten in Brandenburg zu stabilisieren“, erklärt Claudia Seipelt, zuständige ver.di Gewerkschaftssekretärin abschließend.
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Red. / Presseinfo