Eine echte Klatsche kassierten Elsterwerdas Bundesligakegler gegen eine überzeugende Zerbster “Reservemannschaft“. Für die Gastgeber stand diese Begegnung schon vor Spielbeginn unter keinem guten Stern. Stark ersatzgeschwächt startete die Lok in ein ungleiches Duell gegen die Überflieger aus Sachsen-Anhalt, welche die Elsterwerdaer Bahnen gleich reihenweise auseinander nahmen. Schlussendlich erzielten die Gäste mit 3503 Kegeln einen fantastischen neuen Mannschaftsbahnrekord und siedeln sich durch diesen Auswärtserfolg weit oben in der Tabelle an, während der ESV einen herben Rückschlag erleidet und vorerst abrutscht.
Startdurchgang: Benjamin Kube 0:4 (540:600) Axel Schondelmaier, Frank Beier 0:4 (494:602) Robert Heydrich
Die Lausitzer, die ohne Kapitän Uwe Scheibe und Robert Groschopp auskommen mussten, gerieten frühzeitig in Rückstand. Frank Beier, der gesundheitlich angeschlagen antrat, machte gegen Robert Heydrich eine unglückliche Figur und hatte in diesem Duell nicht den Hauch einer Chance. Ähnlich erging es auch Benjamin Kube, der mit 540 erzielten Kegeln zwar ein ordentliches Resultat spielte, doch gegen Axel Schondelmaier in allen Belangen unterlegen war. Die potenziellen Erstligaspieler des SKV lieferten Leistungen auf Weltklasseniveau ab und überspielten gleich doppelt den bestehenden Einzelbahnrekord.
Mitteldurchgang: Rüdiger Werner 3:1 (546:518) Steffen Heydrich, Stefan Kläber 2:2 (543:559) Stefan Stortz
Im zweiten Spielabschnitt trat Elsterwerda dann geschlossener auf. Dennoch schienen die Hausherren an diesem Tag nicht in der Lage, die ganz hohen Zahlen anzugreifen. Für Rüdiger Werner reichte es gegen den erst 17-jährigen Steffen Heydrich dennoch zum ersten und einzigen Mannschaftspunkt für den ESV. Stefan Kläber gelang nach zwei absolvierten Bahnen ein 2:0 in den Sätzen. Im Anschluss kam sein Gegner Stefan Stortz mit 157 und 144 Kegeln aber stark zurück und machte das 3:1 für Zerbst perfekt. Nun waren bei den Gastgebern angesichts des gewaltigen Rückstandes von 156 Kegeln auch die Hoffnungen auf ein mögliches Unentschieden verflossen.
Schlussdurchgang: Martin Exner 0:4 (574:639) Christian Helmerich, Heiko Jach 1:3 (522:585) Martin Herold
Die Gäste brillierten unaufhaltsam weiter. Es folgte die Galavorstellung von Christian Helmerich. Der Silbermedaillengewinner der Deutschen Meisterschaften 2013 sucht nach langer Verletzungspause Spielpraxis bei der zweiten Vertretung und tobte sich mit unvorstellbaren 639 Kegeln so richtig aus. Mit dieser womöglich ewigen Rekordmarke zeigte er seinem Kontrahenten Martin Exner Grenzen auf, obwohl der mit 574 Kegeln wahrlich keine schlechte Leistung abrief. Auf Seiten der Elsterstädter komplettierte Heiko Jach das insgesamt doch magere Gesamtergebnis von 3219 Kegeln, während Martin Herold mit 585 Kegeln das vierte Spitzenresultat für die Anhaltiner gelang.
oben: Der Zerbster Christian Helmerich schraubte den Bahnrekord auf gigantische 639 Kegel.
Martin Exner (links) zog gegen den Tagesbesten Christian Helmerich den Kürzeren.
Frank Beier (Mitte) war im Start machtlos gegen die geballte Spielkraft des Zerbster Duos.