Am vergangenen Sonntag, den 25.02.2018, waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Doberlug – Kirchhain, der stellv. Kreisbrandmeister, der Rettungsdienst des Landkreis Elbe-Elster, der Organisatorische Leiter des Rettungsdienst sowie der Rettungshaubschrauber Christoph 33 aus Senftenberg (OSL) mit dem Einsatzstichwort „Hilfeleistungseinsatz: Rettung aus Höhen und Tiefen“ alarmiert worden. Der Notruf ging gegen 15:00 Uhr bei der Leitstelle Lausitz ein, gegen 15:05 Uhr folgte die Alarmierung der Einsatzkräfte. Bei dem Versuch ihr Leben zu beenden, verletzte sich eine Schülerin schwer und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Ihr Gesundheitszustand ist derzeit stabil. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren unterstützten den Rettungsdienst bei der Rettung.
Im Vorfeld soll das Mädchen über längere Zeit im Internet gemobbt worden sein, wie die Polizei Brandenburg mitteilte. Dieser traurige Fall zeigt einmal mehr, welche Auswirkungen Cybermobbing haben kann.
Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings
Cybermobbing weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf, es bedient sich lediglich anderer Methoden. Die Täter(innen) nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer Opfer. Hierzu zählen im Internet E-Mail, Online-Communities, Mikrobloggs, Chats (Chatrooms, Instant Messenger), Diskussionsforen, Gästebücher und Boards, Video- und Fotoplattformen, Websites und andere Anwendungen. Mobiltelefone werden für Mobbingaktivitäten genutzt, um die Opfer mit Anrufen, SMS, MMS oder E-Mails zu tyrannisieren. Die multimediale Ausstattung der Mobiltelefone mit Foto- und Videokamera, Sprachaufzeichnungsmöglichkeit und Internetzugang gibt jungen Menschen im Kontext des Mobbings leicht nutzbare Technologien an die Hand.
Das Internet scheint die Hemmschwelle für Mobbingaktivitäten zu senken. Viele Kinder und Jugendliche trauen sich in der scheinbar anonymen virtuellen Welt eher, eigene Angriffe gegen andere, Beleidigungen oder Bloßstellungen von Menschen zu vollziehen. Dabei gibt es einen fließenden Übergang von „Spaß“ oder „Neckereien“ zur Gewaltausübung im Sinne von Mobbing. Mit Aussagen wie „Das war doch nicht ernst gemeint, das war nur Spaß“ verdeutlichen junge Menschen, dass ihnen häufig das notwendige Unrechtsbewusstsein, die erforderliche Sensibilität für ihr eigenes Handeln fehlt. Andererseits erleben sie in Schule, sozialem Umfeld, Medien und Politik Erscheinungen und Personen, die durch vergleichbares Handeln den Eindruck entstehen lassen, dass es „in Ordnung“ sei, andere bloßzustellen oder zu beleidigen.
Beim Cybermobbing können die Täter(innen) rund um die Uhr aktiv sein, das heißt, ihre Aktivitäten erfordern keinen direkten Kontakt zum Opfer. Die Täter(innen) finden im Internet zudem ein großes Publikum: Tausende Menschen können die Taten verfolgen, sie kommentieren oder unterstützen. Die veröffentlichten Texte, Fotos oder Videos werden durch andere Personen weiterverbreitet und somit weiteren Menschen zugänglich gemacht. Umfang und Auswirkungen der Veröffentlichungen zum Nachteil des Opfers sind somit weder zu steuern, noch sind sie überschaubar. Da das Internet nichts vergisst, also selbst gelöschte Inhalte immer wieder auftauchen können, ist es möglich, dass das Opfer selbst nach einer Beendigung des Konfliktes mit dem Täter immer wieder mit den Veröffentlichungen konfrontiert wird.
Eine Zusammenfassung zum Thema Cybermobbing mit Tipps für Opfer und Lehrer aber auch Folgen für Täter hat die Polizei veröffentlicht. Zur Zusammenfassung
Quelle: Blaulicht-Report Elbe-Elster