Die Lübbener Naturbadestelle SpreeLagune wird in diesem Jahr nicht zum Baden freigegeben. Dies teilte der Landkreis Dahme-Spreewald als zuständige Prüfbehörde Lübbens Bürgermeister Lars Kolan in einer Beratung mit. Nach einem extrem hohen mikrobiologischen Einzelwert für das Bakterium Escherichiacoli (E.coli), auch Kolibakterium genannt, im Jahr 2014 gab es im vergangenen Jahr einen erneuten Ausreißer nach oben. Nachdem der Wert im Jahr 2014 4044 KBE/100 ml betragen hatte, lag er im vergangenen Jahr an einem Tag bei 34.000 KBE/100 ml, nur zwei Tage später befand er sich wieder im Normalbereich, und zwar bei 212 KBE/100 ml. Spezielle Untersuchungen ergaben Hinweise, dass Einflüsse von Wiederkäuern als Ursache infrage kommen könnten. Diesem Hinweis wird weiter nachgegangen.
Dazu teilte die Stadt weiter mit:
Alle anderen Messungen im vergangenen Jahr sowie die große Mehrheit der Messungen in den Vorjahren ergaben Normalwerte, sodass die Badegewässerqualität ausreichend eingeschätzt wurde. Aufgrund der teils hohen Einzelwerte teilte das Brandenburger Ministerium für Verbraucherschutz mit, dass nach Auswertung der Messergebnisse der vergangenen zwei Jahre die Badequalität an der Badestelle SpreeLagune nur mit „mangelhaft“ bewertet werden kann. Aus diesem Grund ist ein Badeverbot zu erlassen. Daher wird die Stadtverwaltung zum Saisonstart Badeverbotsschilder aufstellen.
Die Verwaltung prüft nun weitere Maßnahmen, mit denen die Durchströmung in dem Gewässer erhöht werden kann. Denkbar ist es, Wasser aus der Hauptspree in die SpreeLagune hineinzupumpen. Bauliche Veränderungen sind in dem Bereich nicht möglich, da das Gebiet als Gesamtkomplex mit der Schlossinsel durch ein Planfeststellungsverfahren festgelegt wurde. Bereits in der Vergangenheit sind verschiedene Maßnahmen ergriffen worden, um die Gewässerqualität der 2013 eingeweihten SpreeLagune zu verbessern, z.B. Entfernung von Schilf, Abtragen der Exkremente von Wasservögeln, Maßnahmen zur verstärkten Durchströmung und zum besseren Ablauf von Verunreinigungen.
Lübbens Bürgermeister Lars Kolan hofft, dass die weiteren Anstrengungen zu Verbesserung der Gewässerqualität den gewünschten Erfolg bringen. „Nichtsdestotrotz haben wir mit der SpreeLagune einen wunderschönen Naturraum mit hoher Aufenthaltsqualität in City-Nähe“, sagt er – ob fürs Sonnenbaden, für Strandspiele oder einfach zum Chillen im Sonnenuntergang. „Ich danke dem Landkreis für die engagierte fachliche Begleitung und Unterstützung unserer Arbeit“, so Lars Kolan.
„Ich bedaure den Umstand, dass in diesem Jahr in der SpreeLagune nicht gebadet werden kann, sehr“, sagt der Bürgermeister. „Aber die Gesundheit unserer Einwohner und Gäste geht vor.“ Es sei bedauerlich, dass dieser hohe Einzelwert die Bewertung maßgeblich beeinflusst hat, insbesondere da die Probe an einem der heißesten Tage im Jahr 2019 entnommen wurde. Auch das zu dieser Zeit langanhaltende Niedrigwasser habe wohl das Ergebnis mit beeinflusst. „Die entsprechenden EU-Richtlinien sind da leider kompromisslos und haben nun die Sperrung zur Folge“, so Lars Kolan.
Ohne Befund war die Jägerbadestelle in Lübben-Steinkirchen – dort kann also problemlos gebadet werden.
red/Presseinfo