Als Zeichen einer aktiven Europapolitik in der Dahme-Spreewald-Region ehrten der Landrat Stephan Loge und Kreistagsvorsitzender Martin Wille heute im Strandcafé Lübben sechs engagierte Persönlichkeiten aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. „Gute Europaprojekte und gute partnerschaftliche Kontakte besonders auf regionaler Ebene sind die besten Argumente für ein gemeinsames Europa. Viele gemeinnützige Vereine und ehrenamtliche Helfer investieren Zeit und Engagement, um die partnerschaftlichen Beziehungen aktiv zu beleben. Sie sind mit Herz und Freude dabei.“ betonte der Kreistagsvorsitzende und Chef des Europavereins Dahme-Spreewald Martin Wille in seiner Begrüßung. Seit 2011 verleiht der Landrat die Europaurkunde an Bürgerinnen und Bürger, die sich um die Verbreitung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben. Bisher wurden in den vergangenen Jahren insgesamt 40 Personen und gemeinnützige Vereine geehrt. Der Landkreis Dahme-Spreewald nimmt inzwischen traditionell die Europawoche zum Anlass, um mit seinem Veranstaltungsangebot auf die große Bedeutung der europäischen Idee von Demokratie, Freiheit und Toleranz hinzuweisen und um Bürgerinnen und Bürgern für besondere Leistungen im Sinne der europäischen Integration zu danken.
Großer persönlicher Einsatz für die Völkerverständigung und für grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich. Auch der Landkreis ist seit vielen Jahren bestrebt, den europäischen Gedanken im Alltag zu festigen und europäische Nachbarschaften zu pflegen.
Auf Vorschlag ihrer Gemeinden erhielten folgende Bürgerinnen und Bürger eine Auszeichnung:
Ryszard Nawrocki, Ehrenamtlicher (nominiert durch die Stadt Mittenwalde)
Am 15.09.2005 unterschrieben der polnische Bürgermeister Richard Nawrocki und der ehemalige Bürgermeister von Mittenwalde, Uwe Pfeiffer, den Partnerschaftsvertrag zwischen den Städten Stare Miasto und Mittenwalde. Dies war der Grundstein für den Aufbau vielfältiger freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Bürgern und Akteuren beider Städte, die in den vergangenen Jahren ständig gewachsen sind. Beide Städte profitieren von einem aktiven städtischen Austausch der Ämter und sammeln dadurch hilfreiche Erfahrungswerte. Der Leitgedanke dieser Zusammenarbeit „Freundschaft gewinnt man, indem man Tore öffnet“ spiegelt sich aber nicht nur auf kommunalpolitischem Wege wider. Besonders geprägt wird die Zusammenarbeit durch das Engagement zahlreicher Vereine.
Herr Nawrocki erhält die Europaurkunde des Landkreises Dahme-Spreewald für sein herausragendes Engagement und sein hohes Maß an Empathie und Diplomatie in der deutsch-polnischen Städtepartnerschaftsarbeit.
Manfred Mikolait, Ehrenamtlicher (nominiert durch die Gemeinde Schönefeld)
Herr Mikolait wird für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde/Kirchengemeinde Schönefeld geehrt werden. Er organisiert jährlich eine Fahrt zur Partnergemeinde Siebenbürgen in Rumänien und ist dort für die Übergabe der Spenden an die dortige Kirchengemeinde tätig.
Joachim Günter Bädelt, Ehrenamtlicher (nominiert durch die Gemeinde Schönefeld)
Herr Bädelt wird ebenfalls für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde/Kirchengemeinde Schönefeld geehrt. Auch er ist an der Organisation der jährlichen Fahrten zur Partnergemeinde Siebenbürgen in Rumänien zuständig und trägt zudem die Verantwortung zur Übergabe der Hilfsgüter.
Karl Mette, Ehrenamtlicher (nominiert durch die Gemeinde Schönefeld)
Seit einigen Jahren sind Schönefeld und der mongolische Hauptstadtbezirk Bayangol durch einen Kooperationsvertrag eng verbunden. Man besucht sich jährlich gegenseitig, tauscht Erfahrungen aus und ist um die Erschließung von Möglichkeiten der gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit bemüht. Im Blickpunkt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit steht auch das Ziel, Investoren aus der und für die Mongolei zu gewinnen. Triebkraft der Zusammenarbeit soll die Ausbildung sein. Deshalb sollen mehr junge Mongolen nach Deutschland kommen – ein Ziel, das auch im Mittelpunkt der Kooperation zwischen Schönefeld und Bayangol steht.
Seit 1998 engagiert sich Herr Mette aktiv in der Partnerschaftsarbeit zwischen der Gemeinde Schönefeld und Bayangol (Mongolei). Er unterstützt die Gemeinde vor allem bei der Organisation und Durchführung eines deutsch-mongolischen Volksfestes.
Gertraud Apel, Leiterin Europaschule Königs Wusterhausen (nominiert durch den Europaverein Dahme-Spreewald e.V.)
Frau Apel leitet seit einem Jahr die Europaschule in Königs Wusterhausen und war zuvor schon als stellvertretende Schulleiterin tätig. Sie organisiert seit vielen Jahren Projekte mit europapolitischem Bezug außerhalb des Lehrplans. Unter anderem organisiert sie eine Europa-Woche in der Zeit zwischen dem 5. und 9. Mai, in der die Schüler Projekte mit internationalem Bezug durchführen. Das fängt mit Quizfragen zu Europa an und endet mit sportlichen Wettkämpfen. Dazwischen gibt es Schautafeln mit Europa-Themen. 2018 konnte an der Schule mit Hilfe des Europavereins eine Diskussion mit dem Abgeordneten des europäischen Parlaments Helmut Scholz aus Zeuthen organisiert werden. Selbstverständlich ist die Europafahne im Schulgebäude präsent. Frau Apel soll für ihr herausragendes und unermüdliches Europaengagement geehrt werden.
Monika Köster, Ehrenamtliche (nominiert durch die Gemeinde Drahnsdorf, Amt Unterspreewald)
Als Folge der Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 wurden weite Teile der Ukraine sowie Weißrusslands von der entstandenen radioaktiven Wolke verseucht. Im Laufe der 1990er Jahre sind mehrere Vereine entstanden, welche den Opfern helfen woll(t)en. So auch der Kinderhilfsverein Tschernobyl e.V. in der Kreisstadt Lübben. Der Verein nimmt über die Sommermonate Kinder aus den betroffenen Regionen auf. In dem Zeitraum von drei bis vier Wochen, welche die Kinder im Regelfall in Deutschland sind, wird ihr Immunsystem soweit aufgebaut, dass sie ca. zwei Jahre „normal“ leben können. Darüber hinaus werden das ganze Jahr über Spenden in Form von Geld und Sachgegenständen gesammelt. Frau Köster ist seit mindestens fünf Jahren ein aktives Mitglied im „Lübbener Kinderhilfsverein Tschernobyl e.V.“ Sie wird für ihren hohen persönlichen Einsatz beim Spendensammeln und bei der Teilnahme an Fahrten geehrt.
Landrat Stephan Loge erinnerte in seine Rede auf die besondere Bedeutung der bevorstehenden Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai. „Die diesjährige Europawahl ist für die Einheit Europas richtungsweisend. Denn die Europäische Union steht in besonderem Maße für Frieden, Meinungsfreiheit, soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Geben Sie Ihre Stimme für Europa ab!“, so Loge
Auszeichnung des Landes Brandenburg
Eine besondere Auszeichnung erhält am morgigen Europatag Susan Schulz aus Wildau, die mit der Europaurkunde des Landes Brandenburg ausgezeichnet wird. Der Minister für Justiz und für Europa Stefan Ludwig verleiht in einem Festakt im Dieselkraftwerk in Cottbus die Urkunden.
Susan Schulz, Ehrenamtliche (nominiert durch den Landkreis Dahme-Spreewald)
Frau Schulz engagiert sich seit mehreren Jahren für die Initiative “Neue-Nachbarn-Wildau”. Die Initiative fördert das kulturelle Leben sowie unmittelbare und praktische Nachbarschaftshilfe. Sie stärkt den Zusammenhalt zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller, religiöser, sozialer oder individueller Herkunft. Frau Schulz ist eine sehr engagierte Frau, die neben Studium, Beruf und Familie immer noch Zeit findet, sich für andere Menschen zu engagieren. Dabei ist sie sehr kreativ und schafft es, viele Menschen zu begeistern. Ihre Arbeit hat vieles Begonnene bereits verstetigt. Ihre Projekte sind aus Wildau nicht mehr wegzudenken. Viele Menschen kommen regelmäßig und gern in die von ihr initiierten und begleiteten Projekte.
pm/red