Dahme-Spreewalds Migrationsbeauftragte zieht eine positive Zwischenbilanz bei der Integration von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt des Landkreises: „Eine zielgerichtete Tätigkeit und die damit verbundene Teilhabe am Arbeitsleben ist ein wesentlicher Baustein, um geflüchtete Menschen in unsere Gesellschaft einzubeziehen. Dies ist mit breiter Unterstützung inzwischen vielen von ihnen gelungen“, sagt Antje Pretky. Über das 2016 initiierte Projekt „LDS integriert. Ausbildung und Arbeit“ konnten bisher mehr als 400 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt und für etwa 70 Personen Ausbildungsverträge geschlossen werden. Rund 800 Menschen besuchten einen Sprach- und Integrationskurs. Aktuell laufen im Projektteam die Vorbereitungen für die Vermittlungen zum Start ins neue Ausbildungsjahr zum Herbst 2019 auf Hochtouren.
Das Projekt „LDS integriert. Ausbildung und Arbeit“, welches Menschen bei der Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleitet und unterstützt, wird durch den Landkreis Dahme-Spreewald finanziert und steht in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer und den Unternehmen der Wirtschaftsregion Dahme-Spreewald. Der AWO Regionalverband Brandenburg Süd e.V. hat die Trägerschaft übernommen. Die Akteure sind sich einig, dass Investitionen in den Abbau von Hemmnissen bei den Zugängen zu Arbeit und Ausbildung einem Fachkräftemangel entgegenwirken und somit zur Stärkung des Wirtschaftsraumes beitragen. Derzeit befinden sich rund 450 Menschen in einem individuellen Beratungskontakt und dauerhafter Betreuung durch das Team.
Diesem gelungenen Teil der Integration am regionalen Arbeitsmarkt möchte der Landkreis ein Gesicht geben. Dazu hat die LDS-Migrationsbeauftragte Antje Pretky nun die Foto-Kampagne „Integration. Von Mensch zu Mensch“ gestartet. Stellvertretend präsentiert werden auf derzeit vier Plakat- und Postkartenmotiven Menschen mit Migrationshintergrund, die über das „LDS integriert“-Projekt erfolgreich in einen Beruf oder eine Ausbildung vermittelt werden konnten. So stellt sich die syrische Lehrerin am Arbeitsort Bestensee, der afghanische Bäcker aus Byhleguhre, der westafrikanische Maurer-Lehrling aus Zeesen oder die nun in der Königs Wusterhausener Altenpflege arbeitende Auszubildende mit Wurzeln aus der Dominikanischen Republik vor. „Diese vier geflüchteten Menschen stehen repräsentativ für die kleinen und großen Integrationserfolge im Landkreis und zeigen, dass die 2015 vermehrt zu uns gekommenen Jugendlichen und Erwachsenen ein Teil in unserer Gesellschaft geworden sind. Geflüchtete tragen dazu bei, seit Langem freie Arbeitsplätze wieder zu besetzen und sorgen dafür, dass einige Betriebe wieder ausbilden können“, erklärt Pretky. Die Kampagnen-Motive werden in den kommenden Monaten im gesamten Landkreis in verschiedenen Einrichtungen, Schulen, Behörden oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu sehen sein. Sie sollen auch den mitunter negativen Meinungs- und Stimmungsbildern in der Gesellschaft in Bezug auf die Integration der Geflüchteten entgegenwirken. Weitere Infos zur Foto-Kampagne „Integration. Von Mensch zu Mensch“ sind unter www.dahme-spreewald.info/de/
Wissenswertes zum Thema lässt sich auch dem aktuellen „Integrationsbericht des
Landkreises Dahme-Spreewald 2018“ entnehmen, der dem Kreistag in seiner ersten Sitzung dieses Jahres am morgigen Mittwoch vorgelegt wird. In einer bildreichen Broschüre werden auf gut 20 Seiten Daten und Fakten rund um die Integration im Landkreis kombiniert mit Geschichten und Anekdoten der Menschen hinter diesen Zahlen. Pretky: „Vorgestellt werden die vielfältigen Wege der Integration mit all ihren Hürden, Hoffnungen und Wünschen, aber vor allem den vielfach positiven Ergebnissen − von der Kita über das Sportevent bis hin zum nachbarschaftlichen Miteinander“. Der Integrationsbericht ist über den Internetauftritt des Landkreises Dahme-Spreewald (Bereich: „Asyl und Integration“) downloadbar oder als gebundene Broschüre direkt bei der Migrationsbeauftragen per Email an antje.pretky(at)dahme-
Insgesamt beherbergt der Landkreis Dahme-Spreewald aktuell 1.348 geflüchtete Menschen − davon 754 in Gemeinschaftsunterkünften und 594 in Wohnverbünden und Übergangswohnungen. 1.095 Personen beziehen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und 253 Personen haben bereits einen Aufenthaltstitel. Die Zuweisungszahlen durch das Land Brandenburg sind weiter rückläufig: 2018 waren dem LDS 168 Asylbewerber von der Zentrale Ausländerbehörde Eisenhüttenstadt zugewiesen worden. Im Landkreis leben Menschen aus 98 Nationen. Bei einer Einwohnerzahl von zirka 169.000 Menschen beträgt der Anteil an hier lebenden 8.000 Ausländern rund 4,7 Prozent.
pm/red