Grußwort von Landrat Stephan Loge zum Jahreswechsel 2014/2015
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
das Jahr 2014 war mit den Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen ein ausgesprochenes Wahljahr und schon daher sehr spannend. Die politische Landschaft in Dahme-Spreewald hat sich mit der Wahl des neuen Kreistages nicht grundlegend verändert. Sie bleibt mit den etablierten Parteien stabil. Ich gehe davon aus, dass das Gremium weiterhin mit Augenmaß, Kreativität und Entscheidungsfreude die kontinuierliche Entwicklung im Landkreis unterstützt.
Welche Spielräume dafür zur Verfügung stehen, hängt natürlich immer von der Haushaltslage ab. Unsere Kreisfinanzen sind solide. Über die Kreisumlage profitieren wir auch von dem starken Wirtschaftswachstum, was sich vor allem im nördlichen Landkreis abzeichnet. Gleichzeitig haben wir mit fast einhundert Millionen Euro an Transferleistungen im Jugend- und Sozialbereich einen Höchststand erreicht. Alles in allem geht es dem Landkreis momentan so gut, dass er künftig von seinen eigenen Erträgen leben und keine Schlüsselzuweisungen mehr vom Land bekommen wird. Dennoch ist der Griff in die Rücklagen unvermeidlich, deswegen werden wir die Haushaltskonsolidierung konsequent fortsetzen.
Das vergangene Jahr war sehr arbeitsreich, hat Kontinuität bewiesen und Fortschritt gebracht. Der Landkreis hat weiter seine Standortqualitäten ausgebaut, die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt und vieles getan, um die Lebensqualität und die Familienfreundlichkeit zu erhöhen.
Der Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung stimmt optimistisch. Die Wirtschaftsregion Dahme-Spreewald rangiert in Brandenburg mit an der Spitze und liegt deutschlandweit im guten Mittelfeld. Uns wird ein „ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix“ attestiert.
Dynamik brachte vor allem die innovative Entwicklung des Technologieparks Wildau. Unter der Regie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft sind das Technologie- und Gründerzentrum und die Zentren für Luft- und Raumfahrt inzwischen zu neunzig Prozent ausgelastet. Weitere Hochtechnologieunternehmen haben sich angesiedelt. Die benachbarte technische Hochschule in Wildau fungiert als Flaggschiff der Wissenschaft und Forschung, das seine innovativen Leistungen eng auf die Entwicklung unserer mittelständischen Wirtschaft ausrichtet. Die geplante Erweiterung des Technologieparks Wildau-Königs Wusterhausen bietet genügend Platz für Zukunftsbranchen und schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze.
Auch im südlichen Landkreis geht es voran.
Die Landwirte wurden in diesem Jahr mit einer Spitzenernte belohnt und der Tourismus als wichtiger Wirtschaftszweig ist weiterhin auf Wachstumskurs. Immer mehr Gäste besuchen den Spreewald und das Dahme-Seenland. Tropical Islands bleibt ein Touristenmagnet und ist bei ausländischen Gästen sehr beliebt.
Kürzlich erst wurde der Spreewald erneut als LEADER-REGION anerkannt. Damit stehen die Signale für eine weitere nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum auf Grün.
Auch im vergangenen Jahr hat der Landkreis selbst als öffentlicher Auftraggeber zur Verbesserung der Infrastruktur beigetragen. Für die Erneuerung von Kreisstraßen, touristischen Radwegen, Schulen und Verwaltungsgebäuden haben wir rund acht Millionen Euro investiert. Knapp 1.200 erteilte Baugenehmigungen, darunter zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser, mit einer Rohbausumme von ca. 135 Millionen Euro sind bester Beweis für ein aktives Baugeschehen und zeigen, dass Dahme-Spreewald ein beliebter Wohnstandort ist.
Damit Wohnen und Arbeiten in der Region sich ergänzen können und auch noch die Zeit für Erholung bleibt, sind wir Hand in Hand mit unseren Kommunen bemüht, die notwendigen Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu gehören kurze Wege zur Kinderbetreuung, schnelle Verbindungen zur Arbeit, familienfreundliche Freizeitangebote, zukunftsweisende Bildungseinrichtungen und flexibel agierende Verwaltungen.
Wir wollen die Kinderbetreuung weiterhin bedarfsgerecht ausbauen.
Unsere Schulen sind baulich in bestem Zustand und arbeiten an ihrer inhaltlichen Profilierung.
Gemeinsam mit unserer WFG, mit den Kammern und der Arbeitsagentur entwickeln wir neue Ideen, die unseren Jugendlichen die Berufsorientierung erleichtern. Passende Fachkräfte für unseren Wirtschaftsraum auszubilden und zu finden, ist eine der größten Zukunftsaufgaben.
Auch Themen wie Umweltschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit sind für die nächsten Generationen entscheidend. Deswegen handeln wir heute und verfolgen zum Beispiel das kreiseigene Klimakonzept konsequent weiter.
Gefragt sind neue Konzepte, mit denen wir uns auf den demografischen Wandel einstellen. Dass Menschen älter werden, ist ein großer Gewinn für die Gesellschaft. Er erfordert Veränderungen und Umdenken. Dazu sind wir bereit. Im nächsten Jahr wollen wir einen neuen Nahverkehrsplan vorlegen, der mit breiter Bürgerbeteiligung entstehen soll und die Mobilität aller unterstützt.
Wir haben erkannt, dass künftig die Bedürfnisse im Pflege- und Gesundheitsbereich steigen werden und bemühen uns um Lösungen. Hier brauchen wir den engen Schulterschluss mit unseren Ämtern und Gemeinden.
Mit Neuerungen im Rettungswesen investieren wir in schnelle Hilfe und für ein höheres Sicherheitsgefühl unserer Bürger und Gäste.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kameraden in den freiwilligen Feuerwehren, bei unseren Helfern im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz für ihren beharrlichen, selbstlosen Einsatz bedanken. Erst kürzlich haben größere Notfälle gezeigt, wie wichtig schnelle und kompetente Hilfe ist.
Mein Dank geht an alle ehrenamtlich tätigen Menschen in unserem Landkreis ob in Verbänden, Vereinen, Kirchen, Jugendclubs oder Mehrgenerationenhäusern, als Nachbarn, Umweltschützer oder Denkmalpfleger. Ich danke den vielen stillen Helfern, die wir oft gar nicht kennen, die aber für die soziale Wärme unter uns sorgen. Sie alle übernehmen Verantwortung, haben Einfühlungsvermögen und beweisen Ausdauer.
Bürgerschaftliches Engagement hat viele Formen, ist unabhängig vom Alter und trägt auch zu einer guten Willkommenskultur bei. Ich danke daher all jenen, die mit Verständnis und Toleranz, mit Spenden und persönlichem Engagement die vielen neu angekommenen und weiter eintreffenden Asylbewerber und Flüchtlinge in unserem Landkreis unterstützen.
Lassen Sie uns neue Formen finden und Wege öffnen für ein gemeinsames Miteinander.
Es gibt viele Gründe, um mit Zuversicht in das neue Jahr zu gehen.
Ihnen allen, Ihren Familien und Freunden wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest und viel Freude, Gesundheit und Erfolg im Jahr 2015.
Ihr Stephan Loge
Landrat
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald