Das Staatstheater Cottbus lädt an diesem Freiitag um 19.30 Uhr zur Premiere von “FEINSTOFF. Vier Versuche mit Seide” in die Kammerbühne. Autor Lars Werner verwebt im Werk sechs Jahrhunderte Cottbuser Geschichte zu einem Stück über Strukturwandel, Macht und Maulbeerbäume.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
In seinem Auftragswerk für das Staatstheater Cottbus „Feinstoff. Vier Versuche mit Seide“ verwebt der Autor Lars Werner sechs Jahrhunderte Cottbuser Geschichte zu einem Stück über Strukturwandel, Macht und Maulbeerbäume. Rafael Ossami Saidy bringt das Schauspiel am 3. Dezember 2021 in der Kammerbühne (Wernerstr. 60) zur Uraufführung.
Der in Dresden geborene Autor erzählt in „Feinstoff“ vier Cottbuser Geschichten, die von der Vergangenheit bis in die entfernte Zukunft reichen. Als Strippenzieher der Erzählung erschafft ein Stadtplaner die verschiedenen Szenen, die jeweils Ausschnitt einer Epoche sind:
Im 18. Jahrhundert verlangte es Friedrich II. nach Seide aus preußischer Produktion. Einige der dafür gepflanzten Maulbeerbäume stehen noch heute in Cottbus. Die Wetterbedingungen haben es der Seidenproduktion jedoch oft schwer gemacht. Nachdem ein Vulkanausbruch dem ersten Versuch mit Seide ein Ende bereitet hat, wuchsen im 20. Jahrhundert, im Dritten Reich, wieder Maulbeerbäume in den Cottbuser Straßen. Diesmal, um Seide für die Fallschirmjäger zu gewinnen. Die private Aufzucht der Bäume und Gewinnung von Seide reicht bis in die DDR. Ob das Klima die Cottbuser Seide eines Tages begünstigen wird?
Die Inszenierung von Rafael Ossami Saidy, 1990 in Berlin geboren, und seinem Team hebt die Cottbuser Geschichte(n) in den Vordergrund und verwebt die Zeitebenen wie seidene Fäden zu einem großen Ganzen. Dabei stehen jene widerständigen Menschen im Fokus, die die Geschichte vergessen hat. In der Gesamtkomposition – mit der Musik von Simon Kluth, dem Bühnenarrangement von Susanne Brendel und virtuosem Rollenwechsel als Spielprinzip – erschafft Ossami Saidy mit den Spieler*innen einen Seiden-Versuch nach dem anderen. Dabei destilliert er mit der Dramaturgin Ana Edroso Stroebe heraus, dass der Machtanspruch der Figuren gegenüber ihrer Umwelt stets ein Ablaufdatum hat.
Ausgehend von dem Aspekt des Klimawandels geht Bühnen- und Kostümbildnerin Susanne Brendel mit vorhandenen Objekten um. Statt neu zu produzieren, hat sie Bestehendes bearbeitet und daraus eine mehrdimensionale Bühnen-Landschaft kreiert, aus der die verschiedenen Zeiten entstehen.
Es spielen: Sophie Bock, Thomas Harms, Johannes Scheidweiler, Susann Thiede
Für den Veranstaltungsbesuch im Staatstheater Cottbus gilt derzeit die 2G-Regelung.
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Red. / Presseinfo
Bild: Marlies Kross