Mit seinem Tor nach einer Ecke in der 70. Minute beendet Tobias Eisenhuth die Ungeschlagenserie von Gastgeber Carl-Zeiss Jena und erzielt gleichzeitig das Siegtor für seinen FC Energie Cottbus. Eine gute Viertelstunde musste sich der FCE noch in Unterzahl gegen das Anrennen der Jenaer wehren, Erlbeck sah wegen Ballwegschlagens gelb-rot. Kurz später folgte Pele Wollitz, der ebenfalls gelb-rot gezeigt bekam. Beides nützte den Hausherren wenig.
Cottbus siegt dann guter zweiter Hälfte
Der FCE musste nach der Niederlage bei Tasmania Berlin Gesicht zeigen, bei Carl-Zeiss Jena ungemein schwer, die Thüringer waren seit zwölf Partien ungeschlagen. Die letzte Niederlage war an eben jenem eigentlichen vierten Spieltag, der wegen des Jenaer DFB-Pokalauftritt gegen den 1. FC Köln (2:4) auf heute verlegt werden musste. Stahl kehrte ins Tor zurück Arnel Kujovic stand für Niklas Geisler in der Startelf.
In der 15. Minute hatte Erlbeck nach Doppelpass mit Engelhardt die erste große Energiechance, Tom Müller verhinderte das Gegentor. Fünf Minuten davor war Justin Schau für Jena bereits einmal im Zentrum durch, setzte seinen Schuss aber neben das Tor. Danach entwickelte Jena mehr Durchschlagskraft in den Zweikämpfen und strahlte mehr Gefahr aus und hatte Chancen in der 27., 29, 30., 37. und 41. Minute. Der Torerfolg blieb aus, in der 43. Minute zielte Hildebrandt bei einem Freistoß gut, Tom Müller konnte zur Ecke fausten. Toni Stahl im Cottbuser Tor konnte mit einigen starken Aktionen sein Team im Rennen halten, nach vorn ging noch nicht viel.
Die Pause nutzte Cottbus anscheinend für eine Neuausrichtung, sie kamen besser in die zweite Halbzeit und markierten nach 51 Minuten über Badu zu Kujovic die erste Möglichkeit. Er scheiterte an Müller. Jena brauchte eine Stunde, ehe ein Freistoß die erste Möglichkeit für die Hausherren markierte. Wenige Minuten später wurde es laut vor den Fanblöcken. Insgesamt drei Böller flogen aus dem Jenablock, einer in den Innenraum, zwei in den Cottbuser Block. Die Situation beruhigte sich danach glücklicherweise wieder. Auf dem Feld brachte die 70. Minute die Führung für den FCE. Eisenhuth köpfte eine Ecke mit dem Hinterkopf ins Tor. Nach Rathenow das zweite Kopfballtor für den jungen Cottbuser, auch Standardtore gehören bisher nicht zum Gefahrenpotential des FCE in dieser Saison. Mit der Führung im Rücken wurde es auf dem Feld erwartungsgemäß hektisch in der Schlussviertelstunde. Die Cottbuser brachten sich durch das Ballwegschlagen von Erlbeck in der 74. selbst in Unterzahl. In der ersten Halbzeit hatte er bereits gelb wegen eines Fouls gesehen, nun folgte gelb-rot. Am Spielfeldrand diskutierte Trainer Wollitz über die Entscheidung gewohnt emotional mit dem Schiedsrichter und sah dafür gelb. Diese Entscheidung hielt genau zwei Minuten. Nachdem Pronichev nach einem tollen Solo von den Beinen geholt wurde, verließ der Trainer seine Coachingzone und sah ebenfalls gelb-rot. Er musste die Partie nun von der Tribüne anschauen, Sportdirektor Maximilian Zimmer übernahm an der Linie. Die Hausherren rannten an, aber auch fünf Minuten Nachspielzeit brachten keine hundertprozentige Tormöglichkeit für Jena mehr zutage.
Energie Cottbus holt drei Punkte in Jena, die sicher weniger auf der Rechnung hatten als die bei Tasmania Berlin. Der Verein bestätigt dadurch aber nur seine Unkonstanz, die einerseits starke Leistungen hervorbringt, auf der anderen Seite aber auch Spiele wie bei Halberstadt oder TeBe. Am Sonntag kommt der SV Babelsberg zum Abschluss des englischen Oktobers nach Cottbus, Anstoß ist 13 Uhr.
Stimmen zum Spiel:
Torschütze Tobias Eisenhuth
FC Energie Cottbus, Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Eine sehr intensive erste Halbzeit mit vielen Vorteilen für Jena. Sie haben gut performt, alle entscheidenden Zweikämpfe gewonnen und wir hatten keine gute Positionierung und wenig Zugriff. Das müssen wir klarer verteidigen, zur Pause war das 0:0 sehr glücklich. In der zweiten Halbzeit hat Jena nicht mehr die Zweikämpfe gewonnen und wir konnten ruhiger aufbauen. Sie haben sich in unsere Schüsse reingeworfen. Dann kam der Standard und ich habe Eisenhuth vor ein paar Tagen aufgefordert, auch Kopfbälle zu machen. Hat er gemacht. Danach wurde es hektisch, wir haben dennoch kaum noch was zugelassen. Jena konnte seinen Druck aus der ersten Hälfte nicht aufrecht halten, es war am Ende dennoch glücklich, unverdient war es aber auch nicht.“
Nach dem Spiel bentwortete Claus-Dieter Wollitz noch Fragen zu seiner Ansprache nach dem Tasmania Berlin-Spiel, die Erwartungshaltungen an die Mannschaft und sein Ausblick auf das Babelsbergspiel. (Titelvideo)
FC Carl-Zeiss Jena, Trainer Andreas Patz: „Glückwunsch an Cottbus. Es trifft zu was der Kollege gesagt hat. Wir haben es in der ersten Hälfte versäumt, das Tor oder zwei zu machen. Wir haben das super gemacht. In der zweiten Hälfte sind wir nicht reingekommen und hatten keine zwingende Chance. Wir sind enttäuscht, gerade nach der ersten Halbzeit. So ein Standardtor kann mal passieren, ärgerlich für uns. Unser Blick geht trotzdem schnell in Richtung Chemnitz.“