Am Samstag, den 09. Oktober, findet von 14:00 – 17:30 Uhr das Cottbus-Treffen in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus an der Bautzener Straße 140 statt. Ehemalige politisch Inhaftierte des Zuchthauses Cottbus treffen sich und tauschen sich über gemeinsame Probleme und Forderungen aus. Auch die neue SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke wird vor Ort sein und das Gespräch mit Bürgern und betroffenen SED-Opfern suchen.
Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. teilte dazu mit:
Immer wieder begegnen sich Haftkameraden zum ersten Mal Jahrzehnte nach ihrer Freilassung in ihrem alten Gefängnis. Zum diesjährigen Cottbus-Treffen wird um 14:00 Uhr die neue SED-Opferbeauftragte, Frau Evelyn Zupke, erwartet. Als Ombudsperson hat sie die Aufgabe „für die Anliegen der Opfer der SED-Diktatur zu wirken und zur Würdigung der Opfer des Kommunismus in Deutschland beizutragen. Sie berät den Deutschen Bundestag und seine Ausschüsse, die Bundesregierung sowie andere öffentliche Einrichtungen in Fragen, die die Angelegenheiten der Opfer der SED-Diktatur und der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland und in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik betreffen,“ so die offizielle Beschreibung ihrer Aufgaben auf der Internetseite des Deutschen Bundestages. Viele Bürger bezweifeln, dass 32 Jahre nach dem Mauerfall eine SED-Opferbeauftragte benötigt wird. Zahlreiche Betroffene fragen jedoch, warum erst 32 Jahre nach dem Mauerfall eine Ombundsperson die berechtigten Interessen von SED-Opfern vertreten und in die Politik hinein tragen soll. Die Haft und das erlittene Unrecht hat bei vielen Menschen immer noch erhebliche Spuren hinterlassen, mit denen sie noch Jahrzehnte später zu kämpfen haben. Frau Zupke sucht an dem Tag das Gespräch mit Bürgern und betroffenen SED-Opfern.
Im Anschluss an das Gespräch mit Frau Zupke präsentiert von 16:00 – 17:30 Uhr im Rahmen einer musikalischen Lesung der Facharzt für Psychotherapie und Liedermacher Dr. Karl-Heinz Bomberg sein neuerschienenes Buch „Seelische Narben. Freiheit und Verantwortung in den Biografien politisch Traumatisierter der DDR“. Sein Buch gibt Antworten auf die Frage nach dem Bedarf für eine SED-Opferbeauftragte auf Bundesebene. Dr. Bomberg lässt viele Betroffene zu Wort kommen, die über Spätfolgen und Bewältigungsformen politischer Traumatisierung berichten. Einer der Betroffenen ist auch der Künstler und ehemalige politische Häftling, Gino Kuhn, dessen Kunstwerke an mehreren Stellen in der Gedenkstätte zu besichtigen sind. Er wird beim Cottbus-Treffen ebenfalls anwesend sein.
Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist kostenfrei! Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln statt.
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Red./ Presseinfo