Bei den Tarifverhandlungen für das Pflegepersonal im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das die ver.di-Tarifkommission aber als unzureichend abgelehnt hat. Am 18. März setzen ver.di und Arbeitgeber die Tarifverhandlungen fort. “Der TVöD ist der einzige Weg, um die Beschäftigten in den Krankenhäusern angemessen zu bezahlen.” heißt es von der Gewerkschaft.
Eine Pflegefachkraft in Wechselschichtarbeit erhält im Carl-Thiem-Klinikum ab 1. April monatlich rund 300 Euro weniger Entgelt als ihr nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) zustehen würde. Bei einer Pflegefachkraft auf der Intensivstation liegt die Differenz sogar bei rund 360 Euro monatlich. Das sind etwa zehn Prozent weniger Entgelt als beim TVöD.
Krankenhaus will auf 97% angleichen
Das Management des Carl-Thiem-Klinikum hat ver.di nun angeboten, einen Teil der Differenz zum TVöD bei den Pflege- und Pflegefachkräften mit Übernahme der monatlichen Pflegezulage, der höheren monatlichen Wechselschichtzulage und der höheren Intensivstation-Zulage des TVöD in Höhe von insgesamt 184 Euro anzugleichen, aber erst ab dem 1. August 2021. Mit der ebenfalls angebotenen Tabellenentgelt-Erhöhung von 1,4 Prozent würde eine Pflegefachkraft rund 97 Prozent des Tabellenentgelts des TVöD erhalten. Daher hat die ver.di-Tarifkommission das Angebot abgelehnt und stattdessen eine Angleichung an den TVöD gefordert.
„Die Angleichung an den TVöD muss jetzt erfolgen. Sie ist der einzige Weg, um die Beschäftigten in Krankenhäusern angemessen zu bezahlen“, sagt Ralf Franke, ver.di-Verhandlungsführer. „Alle Krankenhäuser erhalten die gleichen Zahlungen von den Krankenkassen. Daher sollten sie ihre Beschäftigten auch gleich bezahlen. Welchen Grund sollte es geben, das nicht zu tun?“
Tarif öffentlicher Dienst gilt in weiteren Krankenhäusern
Mit ihren Forderungen befinden sich die Kolleg*innen des Carl-Thiem-Klinikums in guter Gesellschaft. Der TVöD gilt u. a. im städtischen Klinikum in Dresden, im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann, im städtischen Klinikum Brandenburg, bei den Vivantes-Krankenhäusern und bei der Charité in Berlin aber auch bei Stadtverwaltungen Cottbus und deren Eigenbetriebe Tierpark oder Grün- und Parkanlagen. Die Verhandlungen werden am kommenden Donnerstag, den 18. März, fortgesetzt.