Die Arbeitsgruppe „Fortführung Spielbetrieb der Regionalliga Nordost“ des Nordostdeutschen Fußballverbandes hat im Rahmen einer Videokonferenz, aufgrund der aktuellen Einschränkungen, dem Spielausschuss vorgeschlagen, die Punktspiele der Regionalliga Nordost bis zum 28.Februar ruhen zu lassen. „Die Spiele vorher fortzusetzen ist aufgrund der momentanen gesellschaftlichen Gegebenheiten nicht zu verantworten!“, sagte der Spielausschussvorsitzende Uwe Dietrich.
Diese Festlegung bewertet Energie Cottbus Präsident Präsident Sebastian Lemke im folgenden Interview.
Was waren ihre ersten Gedanken am Mittwochabend, als Sie die neuen Festlegungen hörten?
Zum einen finde ich gut, dass wir nun Planungssicherheit haben. Mal ganz ehrlich, so richtig überrascht war ich nicht, denn wenn man die Pandemielage und Deutschland und speziell in Spree-Neiße und Cottbus nimmt, konnte es gar keine andere Entscheidung geben. Gesundheitlich gesehen, wäre eine andere Entscheidung unverantwortlich gewesen. Natürlich wollen auch unsere Jungs Fußball spielen. Diese Arbeitsgruppe wird sich ja am 27.Januar erneut treffen und dann entsprechend der dann vorhandenen Lage neue Entscheidungen treffen, ist absolut vernünftig.
Welche Folgen ergeben sich neben der Spielruhe für den FCE?
Wir werden kurzfristig mit unserem Trainer Dirk Lottner sprechen und mit ihm beratschlagen, wann wir ins Training einsteigen wollen. Auch müssen wir im Präsidium und Aufsichtsrat beraten, wie wir mit dem Thema Kurzarbeit umgehen.
Kommt Ihnen die Spielruhe entgegen? Ohne den regulären Trainings- und Wettkampfbetrieb geht im Hause Energie sicher alles gelassener zu?
Es ist schon richtig, dass uns die derzeitige Ruhe die Möglichkeit gibt, viel Hintergrundarbeit zu verrichten. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die wirtschaftlichen Dinge rund um den Verein. Wir haben in den letzten Wochen schon viel gemacht und einiges in die Wege geleitet. Aber andererseits würden wir ja viel lieber die Tage mit Training und den Spielen erleben.
Kürzlich sagte der Trainer, dass er interessiert den Spielermarkt sondiert, um für die Folgesaison bestens aufgestellt ins Rennen zu gehen. Gehören auch diese Dinge schon jetzt in den Alltag hinter den Kulissen?
Da ja überhaupt keine Spiele stattfinden, bei denen man interessante Spieler beobachten könnte, muss man auf andere Medien umsteigen. Diese sind uns zugänglich und diese nutzen wir auch. Aber natürlich wäre es auch viel besser, die Spiele und speziell die betreffenden Spieler zu beobachten. Im Übrigen gehört auch dazu, dass wir für die Serie 2021/22 die Drittligalizenz beantragen. Ein Schritt, den wir in aller Verantwortung für unseren Verein und alle Mitglieder gehen.
Schauen wir aber noch kurz auf die aktuelle Spielzeit. Es wird hoffentlich im April, oder spätestens im Mai Spiele geben. Längst aber ist eine komplette Saison vom Tisch, dafür ist nicht genügend Zeit bis 30.Juni, dem Schlusstag der Saison 2020/21 vorhanden. Welche Alternativvariante halten sie für machbar und für den FCE günstig?
Wir hoffen auf eine Teilung der Liga nach allen Spielen der Hinrunde, danach sollte über Playoff und Playdown der Aufsteiger und die Absteiger in einer oberen und einer unteren Gruppe ermittelt werden. Sollte auch dies wieder nur ohne Zuschauer stattfinden dürfen, müssten wir erneut um Hilfe vom Land Brandenburg bitten und auch nochmals mit unseren Sponsoren reden. Wir sind zwar ein Sportverein, aber in diesem Punkt auch ein Unternehmen. Aber an der Stelle will ich mich nochmals ausdrücklich für die bisherigen Landeshilfen bedanken.
Bleiben wir bei dieser Variante, deren Gewinner durchaus Energie Cottbus heißen könnte. Ist der FCE wirtschaftlich in der Lage, die 3.Liga in der Saison 2021/22 zu bestreiten?
Angesichts der Zuwendungen, die in der 3.Liga vom DFB und auch vom Fernsehen ausgereicht werden, ist es machbar, dass auch wir in dieser 3.Liga antreten könnten. Ja, das würde gehen.