Ein enttäuschender Auftritt endete für den FC Energie Cottbus mit einer ebenso klaren wie verdienten 0:3 Niederlage gegen den Berliner AK im leeren heimischen Stadion der Freundschaft. Kurz: Es war zum Gruseln im Geisterspiel! Alle drei Treffer wurden durch Excottbuser erzielt. Abdulkadir Beyazit markierte die ersten beiden Treffer, El-Jindaoui, Jugendspieler vom FCE erzielte Tor Nummer 3. Als Scorer trug sich zudem noch Orhan Yildirim ein, ebenfalls Ex-FCE-Spieler. Felix Brügmann auf der Gegenseite verfehlte einmal das leere Tor und traf kurz vor Schluss noch die Latte.
Die Spielzusammenfassung mit allen Höhepunkten seht ihr im Titelvideo. Videostimmen zum Spiel von Abdulkadir Beyazit, Mario Crnicki, Dirk Lottner und Gästetrainer André Meyer sind am Ende des Artikels.
Gruseliges Geisterspiel
Ohne Zuschauer ging es gestern für den FC Energie Cottbus gegen den Berliner AK, die Corona-Fallzahlen in Cottbus stiegen in den letzten Tagen weiter an, so dass die Stadt bereits ende letzter Woche das Spiel nur ohne Zuschauer genehmigte. Gegen den BFC Dynamo waren die Fans noch ein Trumpf um das Spiel nach 0:2 Rückstand zum 3:2 zu drehen. Heute war es still im Stadion.
Auf dem Feld setzte Lottner auf Crnicki und Storb, der den gelbgesperrten Rahn ersetzte, beim Berliner AK standen mit Beyazit und El-Jindaoui zwei Excottbuser in der Startelf, mit Yildirim noch ein weiterer zunächst auf der Bank.
Das Spiel begann wie so oft, mit einem Gegentreffer bereits kurz nach dem Anpfiff. Beyazit konnte nach vier Minuten das erste Mal gegen seinen Exverein jubeln, als er mit einem Kurzpass im Strafraum bedient wurde. Die Berliner hatten danach das Spiel weiter im Griff, Offensivaktionen des FCE suchte man vergebens. Die Partie lief im Mittelfeld ab, bis zur Pause hatten beide Keeper nichts mehr zu tun.
Mit Rico Gladrow sollte zur Pause offensiv wieder mehr passieren, doch die erste Hälfte wiederholte sich schneller, als allen rot weißen Akteuren lieb sein sollte. Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff ließ sich Jan Koch von El-Jindaoui düpieren, im Fallen folgte sein Pass in die Spitze zu Beyazit. Toni Stahl stürmte aus seinem Kasten, verfehlte aber Gegner und Ball so dass der Berliner nur noch das leere Tor treffen musste, 0:2. Am Spiel änderte sich danach nicht viel, der BAK verwaltete den Vorsprung clever und aggressiver, eine Grundhaltung die dem FCE total fehlte, in den wenigen Momenten wo sie sich aufrafften, stellten sie die Gäste auch vor Probleme, zum Leid von Dirk Lottner waren es nur Strohfeuer. Einen weiteren Tiefpunkt erlitt das Spiel, als man berechtigterweise auf den Anschlusstreffer zählen durfte. Felix Brügmann schnappte sich einen verunglückten Rückpass auf BAK-Keeper Kühn und umkurvte diesen. Vor ihm stand ebenfalls nur noch das leere Tor, beste Schussposition obendrein. Er schloss ab und die Kugel kullerte am rechten Außenpfosten vorbei ins Toraus. Der Stürmer, der bisher bereits fünf Tore erzielt hat konnte es selbst nicht fassen, Mannschaftskollegen und Gegenspielern ging es vermutlich ähnlich. So blieb es beim Zwei-Tore-Rückstand, es hätte der Beginn für die Aufholjagd sein müssen, um aus diesem gebrauchten Tag noch etwas herauszuholen. Das machten wiederum die Gäste in der 81. Minute. Der eingewechselte Orhan Yildirim, ebenfalls ein Excottbuser, passte auf El-Jindaoui und der erzielte das 0:3. Felix Brügmann hatte drei Minuten vor Schluss nochmal den Vorwärtsgang eingelegt und schoss aus der zweiten Reihe, Kühn war geschlagen aber die Latte half, die weiße Weste zu behalten.
Englische Woche steht bevor
Es passte zum Spiel des FCE, das voller Lethargie, Fehlpässe und mangelnder Aggressivität war und damit ging die Niederlage auch in der Höhe in Ordnung. Dirk Lottner zeigte sich nach dem Spiel ernüchtert, analysierte aber realistisch, dass in den vergangenen Siegen und Unentschieden immer viel passte, gegen den Berliner AK fast gar nichts. Bis Mittwoch bleibt ihm und seinem Team nun, die Fehler zu benennen und möglichst abzustellen. Carl-Zeiss Jena wartet auf Energie Cottbus in der englischen Woche zum Abendspiel. Die Thüringer haben eine Siegesserie hingelegt und befinden sich auch Platz 4 in der Regionalliga Nordost, Cottbus verliert den Anschluss und ist zehnter.
Videostimmen zum Spiel von Abdulkadir Beyazit, Mario Crnicki, Dirk Lottner und Gästetrainer André Meyer