Zum 75. Mal jährt sich am 15.Februar 2020 der Tag der Bombardierung von Cottbus. Mit einer Gedenkveranstaltung um 11:53 Uhr in der Lutherkirche erinnert die Stadt an die Opfer des Angriffs sowie von Krieg, Gewalt und Zerstörung. Im Anschluss rufen die Stadt, Vereine, Unternehmen und Akteure zum großen Sternmarsch auf, um unter dem Motto „Cottbus ist bunt“ für Frieden und ein tolerantes Miteinander einzustehen. Der Sternmarsch startet an der BTU, am Staatstheater, an der Lutherkirch sowie am Wochenmarkt Sandower Hauptstraße. Ziel ist der Stadthallenvorplatz, wo es Bühnenprogramm, eine große Plakataktion mit allen Teilnehmern und Reden geben wird. Am Abend findet zudem ein Gedenkkonzert des Staatstheaters Cottbus im Gebäude des Hauptbahnhofes statt.
Infos zum gesamten Tag gibt es auch im Titelvideo.
Der Cottbuser Aufbruch teilte dazu mit:
Alljährlich bietet der 15. Februar, der Jahrestag der Bombardierung von Cottbus/Chóśebuz im Zweiten Weltkrieg, Anlass zum Gedenken an die Schrecken von Krieg, Gewalt, Zerstörung, aber auch an die Ursachen davon. Die mörderische Ideologie des Nationalsozialismus, Größenwahn, Rassismus und Antisemitismus haben unermessliches Leid über die Menschen gebracht.Deshalb ist dieser Tag auch Anlass zur Rückbesinnung auf die Menschenwürde und die Werte, auf denen unser friedliches und soziales Zusammenleben beruht und auf die Demokratie als unserem politischen Ordnungssystem.Höhepunkt der diesjährigen Aktivitäten zum 15. Februar wird ein Sternmarsch sein, den wir im Rahmen von “Cottbus ist bunt!” durchführen werden.
Programm
Treffpunkte für den Sternmarsch jeweils 14.15 Uhr: Lutherkirche, Staatstheater, BTU, Sandow
15:00 Uhr Stadthallenvorplatz
Begleitprogramm
(1) 13:30 Uhr im DKW
„In Zeiten wie diesen“ – tanzwerkstatt Golde G (Grunske)
eine Choreografie für 5 Tänzer*innen und 2 Musiker* der „tanzkompanie golde g.“ im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit „ars momento e.V.“ (Verein zur Förderung des Zeitgenössischen Tanzes in Cottbus e.V.)
„In Zeiten wie diesen“ setzt sich mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation im Land Brandenburg auseinander: ein Nachdenken über den Begriff Heimat, im Hier und Jetzt.
Wie sehen die aktuellen Lebenssituationen der Einwohner in Brandenburg aus, welche Fragen beschäftigen den Alltag nachhaltig. Auf Grundlage von Interviews mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Nationalität, Religion und Herkunft setzt sich die Choreografie mit Stimmungen, Wünsche, Hoffnungen differenziert auseinander.
Ziel der choreografischen Arbeit ist es, einen Dialog anzustoßen, wie ein respektvoller Umgang zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen wachsen kann und wie rechtspopulistische Tendenzen im Öffentlichen Leben verhindert werden können.
Länge der Choreografie: 60 min
Choreografie: Golde Grunske
Tanz: Denise Noack, Ioannis Avakoumidis, Christoph Viol, Floris Dahlgrün, Konstantinos Spyrou
Musik (live): Javid Kooravand (Setar, Viola), Konrad Jende (Sounddesign, Keyboard)
(2) In der Lutherkirche:
Geläut um 11:53 Uhr, danach Ruhezeit bis 12:00 um Nachdenken.
12-12:30 Uhr Andacht – Teelichter zum Gedenken anzünden.
Evtl. Suppe oder heißes Getränk ausschenken.
Loslaufen: 14:30 Uhr – gern die Lutherkirche als Abmarschpunkt.
(3) Das offene Netzwerk Schmellwitz macht unter dem Motto „Schmellwitz ist bunt“ Veranstaltungen am 14.02. auf dem Muckeplatz + 15.2.2020 „Heißer Tee statt brauner Soße“
(4) Fanprojekt/JhCbe.V. bekommen. Die zeigen am 14.2. in der Kickerstube den Film “Lauf Junge, lauf!”
(5) 21:00 Uhr Staatstheater Cottbus KONZERT IN DER EMPFANGSHALLE DES COTTBUSER HAUPTBAHNHOFES ANLÄSSLICH DES 75. JAHRESTAGES DER BOMBARDIERUNG VON COTTBUS
Im Gedenken an die Opfer der Bombardierung der Stadt Cottbus am 15. Februar 1945 erklingt im öffentlichen Raum der Bahnhofshalle Musik aus drei Jahrhunderten, die Hörende und Musizierende in Trauer und Nachdenken vereint. Das Zusammenwirken der beteiligten Ensembles steht dabei für den lebendigen, zugewandten Dialog, der ein „Nie wieder!“ zu Krieg, Hass und Gewalt in sich trägt.
Auf Mozarts berühmtes d-Moll-Klavierkonzert, hin- und hergerissen zwischen schroffer Dramatik und innig lyrischem Gestus, folgt das „Lux aeterna“ des Amerikaners Morten Lauridsen, dem verschiedene liturgische Texte mit Bezug auf das „ewige Licht“ zugrunde liegen. In Mendelssohns Choralkantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“ auf einen Luther-Text mischen sich Trauer und Hoffnung – der Ausklang ist nachdenklich, doch versöhnlich.
WOLFGANG AMADEUS MOZART Klavierkonzert d-Moll KV 466
MORTEN LAURIDSEN Lux aeterna
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Verleih uns Frieden gnädiglich
Wolfgang Glemser – Klavier
Kammerchor der Singakademie Cottbus e.V.
Kammerchor der BTU Cottbus-Senftenberg
Kammerchor des Konservatoriums Cottbus
Philharmonisches Orchester
Dirigent: Christian Möbius
Der Eintritt ist frei.
red/Presseinfo
Bild: Marlies Kross